Sonntag, 30. Oktober 2011

Zeitrechnung oder der Zerfallswert des Geldes


Hat man so etwas schon gehört: eine sogenannte Schrottbank verkalkuliert sich um 56 Milliarden €, die dann vom Schuldenkonto Deutschlands wieder abgezogen werden können. Wir müssen wahnsinnig reich sein, wenn man uns so viele Milliarden erlassen kann. Wo ist das Geld? Macht es einen Sinn, sich darüber zu freuen? Worüber ich mich nicht freue, ist etwas ganz anderes: Wie ist so etwas möglich? Dieses plötzliche Auftauchen von Geld zeigt doch, wie damit umgegangen wird. Man glaubt es nicht.

Die meisten Menschen sind immer noch nicht in der Lage, sich eine Million vorzustellen. Dann gibt es einige wenige, die mit Milliarden herumhantieren. Wer hat ihnen das erlaubt? Der Wähler? Der Großindustrielle? Die Ausbildung zum Finanzspezialisten? Wenn man die Gier der ganz Normalen kennt, oder erahnt, merkt man doch schon, was hier faul ist. Die Kontrollen sind außer Kontrolle geraten. Betrug im kleinen Stil mag ja noch gelegentlich geahndet werden, aber das ganz große Geschäft scheint immer legal zu sein, egal ob es sich um Betrug, Raub, Unterschlagung, Diebstahl oder die einfache Ausrottung von protestierenden Bürgern  handelt, wie dies gerade in Syrien geschieht. Die Juden waren es im Dritten Reich: man brauchte einfach ihr Geld und ihr Vermögen. Schreiendes Unrecht scheint also die Bildung von Reichtümern zu begünstigen. Das wissen wir und lassen es geschehen.

Wenn ich noch jung wäre, würde ich es mit der Anzettelung einer Revolution versuchen. Kirchen, Eltern, Großeltern, Schulen und Ethiker jeder Art haben als moralische Einrichtungen schon längst das Handtuch geschmissen. Kapuze über und dann zuerst die Insignien des Reichtums zerstören: Schwarze Limousinen mit getönten Scheiben. Videoüberwachte Zufahrten zu Luxusgrundstücken. Pompöse Villen. Glasfassaden von Banken, Versicherungen und Luxusläden zerkratzen. Im Zeitalter der elektronischen Schnüffelei müsste es auch ein leichtes sein, herauszufinden, wo die großen Vermögen verteilt sind. Dies alles müsste zerschlagen werden. Dass es da auch Unschuldige treffen kann, ist Teil des Systems. Man könnte es Kollateralschäden nennen.

Wer hat eigentlich behauptet, Zeit sei Geld? Damit fing die große Abzocke an. Dabei ist Zeit das schönste Geschenk, das man entgegennehmen kann. Sie ist alles was wir haben. Vielleicht sollten wir uns die Zeit nehmen, unseren Konsum sinnvoll so zu minimieren, dass die Profite der anderen in den Keller gehen. Dann kommen sie angekrochen, uns wieder zu umwerben. Zur Zeit wird uns von der Firma Abzocke zynisch mitgeteilt, dass wir überflüssig sind. Aber, immerhin, hat man uns die Stunde wieder zurückgegeben, die man uns zur Einführung der Sommerzeit weggenommen hatte. Das ist doch was. Mahlzeit!

Samstag, 29. Oktober 2011

Die Wassernymphe

Du schönste aller Nymphen,
Was machst du, sag` es mir,
Dort in den nassen Sümpfen,
Mit deiner Beine Zier, 
den dunkelroten Strümpfen?
Ach, wär‘ ich doch bei dir.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Kampf um die letzten Schätze







Wir können ganz einfache Rechnungen aufmachen. Nach den Erfahrungen mit der Rettungsschirmpolitik, die gerade eine fiktive Zahl von einer Billion in die Welt gesetzt hat, können wir uns darauf vorbereiten, dass das Geschachere auf hohem Niveau so weitergeht. Warum das so ist? Weil ein armes aber fleißiges Volk mehr Reichtum produzieren kann, als ein reiches aber verschwenderisches. China wurde jetzt eingeladen (gestern noch war es Entwicklungsland), in den Rettungsmechanismus weltweit einzugreifen. Die Chinesen haben Kapital und Potenzial. Wo bleibt Amerika? Die USA setzen ihren Weg in die Armut fort. Ein Prozent der Bevölkerung verdient immer mehr, 99% immer weniger. Bei uns ist es, grob gesagt, auch so.


Unser Kapital ist noch der Vorsprung durch Technik. Wo wir auch nicht schlecht liegen, ist die Versorgung mit Trinkwasser. Hier hat sich aber schon lange ein Wandel vollzogen: Im Gasthaus bekommt man als erstes die Frage gestellt, ob man ein Wasser möchte. Ein stilles, oder gar ein sprudliges? Sollte man die Kühnheit besitzen, nach einem Wasser aus dem Hahn zu verlangen, wird man meist komisch angeschaut. Tab water gibt es in den wenigsten Fällen noch. In manchen Ländern wäre es auch nicht zu empfehlen, denn die Qualität des "Brunnenwassers" ist trink-ungeeignet. Hier, auf dem Dorf (bei Oberkirch im Schwarzwald) gibt es die Bruder Klaus Quelle. Mitten im Wald sieht man Limousinen der ganz bescheidenen Art
ankommen. Dann werden leere Kanister ausgeladen und einer nach dem anderen mit Bruderklauswasser gefüllt, dem beste mineralische Zeugnisse ausgestellt und hohe 
Trinkbarkeit zugeschrieben wird. Es entstehen auch kaum Wartezeiten, und niemand hält die Hand auf, denn dieses reine Wasser gibt es umsonst.


Der weltweite Trend geht jedoch schon lange in Richtung Verknappung und Verteuerung des Trinkwassers. Es gibt natürlich auch Verteilungskämpfe. In kurzer Zeit werden die politischen Kreise weniger von der Verbesserung des Lebensstandards sprechen, weil diese nicht mehr stattfindet, sondern von der Sicherung der Wasserzufuhr, vor allem da wo es nicht genug regnet. Bei bald 8 Milliarden Menschen kann die tägliche Versorgung nicht gesichert werden. Die Konzerne, die heute noch Benzin und Schokolade verkaufen sind schon längst ins Wassergeschäft eingestiegen. Da wird der Profit von Morgen herkommen. Dazu kommt die weltweit tägliche Versorgung des Menschen mit Pillen. Es sieht also alles so aus, als würde der Bereicherungsprozess auch weiterhin die Einprozent(der Bevölkerung)hürde nicht überspringen. Die 99% sind wir. Wir sind nur reich, wenn wir genügend Wasser haben und dieses auch erschwingen können. So gesehen, gehören wir im Schwarzwald und in den anderen wasserträchtigen Regionen zu den Reichen. Lasst uns die Freude darüber nicht verlieren. Zur Kasse gebeten werden, ist überall da möglich, wo wir Bedürfnisse haben.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Spannt sie auf, die Rettungsschirme!


Und zieht euch warm an, denn bald sind wir arm dran! So, oder ähnlich ist die Stimmung. Dabei gehen wir mit Riesenschritten auf Weihnachten zu. In den Läden riecht es zwar immer noch nach Putzmitteln, statt nach Lebensmitteln, aber die Hintergrundmusik wird schon etwas feierlicher. Dazu die ersten Zimtsterne. Und Lebkuchen, was das Zeug hält. Es war so kalt draußen. Da habe ich mich doch zum Kauf eines ersten Gebäcks hinreißen lassen: "Butterzeugs" nannte sich dieser Abschaum weihnachtlichen Gewerkels. Ich musste an meine Mutter denken. Hätte sie je ein solches "Buttergebäck" auf den Tisch gebracht, sie hätte sich anschließend unter einen Bus geworfen. Schluss damit, also. Ich mache das Zeug selbst, dann weiß ich, dass keine Emulgatoren, Palmöle oder Geschmacksverstärker drin sind.

In der Wirtschaft und in Regierungskreisen hat man heute andere Probleme. Eine international anerkannte Firma hat gestern in der Schweiz angekündigt, Stellen abbauen zu müssen. Ca. 300 allein in dem Städtchen Gland bei Genf. Ich saß zufällig dort in einem Hotel und hörte das Radio sagen: "Obzwar der Gewinn im vergangenen Jahr auf 1 Milliarde Schweizer Franken gestiegen ist, müssen wir Personal abbauen, denn die pharmazeutischen Produkte sollen künftig billiger werden". Hier wird also unverhohlen gesagt, dass das größere Übel der
geringere Profit ist. Hinter der vorgehaltenen Hand haben wir es schon lange mit solchen Unverschämtheiten zu tun, wobei die Politik immer noch beschwichtigt und das Kind nicht beim Namen nennen will: die Profitgier ist jetzt ganz legal. Seit den Wahlen des letzten Wochenendes hat auch die Schweiz eine zweite, gewinnorientierte Grüne Partei: die Grünen Liberalen. Umwelt, ja, Gewinnmaximierung, oh, ja, und Ausländer raus (bis auf die 10%, die gerne die Drecksarbeit für uns erledigen).

Worum geht es in Europa? Wenn man das wüsste! Wir müssen Griechenland retten und müssen einem wild gewordenen Lustgreis in Italien sagen, dass er Politik endlich ernst nehmen soll.
Denn, neben Griechenland, Irland, Portugal können wir uns keine weiteren Pleiteländer leisten. Wenn auch noch Frankreich dazu kommen sollte, was dann? Also müssen die Banken über 50% der griechischen Schulden abschreiben. Dann müssen manche verstaatlicht werden, weil ihnen die Puste ausgeht. Dann müssen endlich die Sparmaßnahmen greifen und dabei entschieden der Aufschwung angekurbelt werden. Ach, ja, auch strukturelle Veränderungen müssen greifen, und dabei der Konsum angeregt werden. Ich höre immer nur "Steuerzahler". Gibt es neben Herrn Junker aus Luxemburg keinen Experten mehr, der uns die Lage auseinandersetzen kann? Nach dem Theater der letzten Wochen glauben wir unseren Experten überhaupt garnichts mehr. Trotzdem treten sie regelmäßig vor die Mikrofone und plaudern.

Was ich fürchte, ist die weitere Radikalisierung unserer Lage. Wenn dann auch schwarze Limousinen angezündet werden, ist es zu spät. Parteien, so wissen wir, sind schnell gegründet. Haben sie Mehrheiten, etwa, weil sie konkrete Versprechungen machen, können sie regieren. Dann können sich die Menschen  auch zwei Monate vor Weihnachten die Billigzimtsterne nicht mehr leisten und gehen auf die Straße. Unkenrufe? Hoffentlich bleibt es nur bei dunklen Ahnungen. Der Ritt auf dem Milliardenkarussell hat begonnen. Warum nicht auf Weihnachten ein neues Auto? Der Ausbau des Hauses verschlingt auch gerne Unsummen. Bei den lächerlichen Bankzinsen ist jede Verschwendung ein Segen. Das regt den Konsum an und steht den Finanzjongleuren zum Verbuttern nicht mehr zur Verfügung. Ich fürchte, die Politik muss sich warm anziehen. Ihren eigenen Rettungsschirm (die üppige Altersvorsorge) hat sie schon längst aufgespannt. Schauen wir noch eine Weile zu!

Freitag, 21. Oktober 2011

al-Gaddafi, die Operette findet nicht statt!



Das hättest Du vielleicht besser machen können: Du sahst mal ganz gut aus, hattest Freude an Kleidern jeder Art und fühltest dich recht wohl in Gegenwart von Film und Fernsehen. Außerdem hast du nie deine Herkunft verleugnet. Das ist der Stoff, aus dem Operetten gemacht
sind. Man nehme einen bekannten Komponisten, der die passende Musik schreibt. Ein bisschen fetzig darf das dann schon sein. Dann eine Art Diva, die den Part des glockenhellen Soprans übernimmt und im Anschluss an das Happy End möglichst viele Kinder mit dem Helden zeugt. Kleine Muammars und Leilas also, die den Fortbestand des Wüstenclans sichern helfen. Geld spielt dabei natürlich gar keine Rolle.

Dass du Hollywood nicht über den Weg getraut hast, kann man dir verdenken. Dein Hass auf Amerika war jedoch kein gutes Vorzeichen für eine Karriere als Operettentenor. Dafür hast du Milliarden angespart und allerhand kriegerischen Blödsinn damit aufgekauft. Natürlich durften es auch ein paar gepanzerte Mercedesse sein. Dann hast du dich von der Operette als Genre entfernt und hast eine Diktatorenstelle angenommen. Deine Karriere war steil. Viele Abendländer haben dich bewundert. Die waren Lockerbie der Sache bis es nicht mehr ging. Jetzt sind deine Söhne tot (alle?) und dich haben sie auch alle gemacht. Allah sei deiner verwüsteten Seele gnädig.

Was wir mit deinen Landsleuten gemeinsam haben? Auch wir atmen auf. Der Spuk ist vorbei, und Libyen kann man nur alles Gute wünschen.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Mythos Zigarette - auch Sargnagel



Ich bekenne, auch ich war Raucher. Meine Traumkombination war die erste Zigarette nach dem Frühstück, zusammen mit dem letzten Schluck Kaffee. Es waren etwa 20 Dunhill Zigaretten pro Tag. Also das Feinste vom Feinsten. Dann stellte sich ein leichter Dauerhusten ein. Nichts Schlimmes, einfach nur Husten. Dafür genehmigte ich mir am Abend noch ein/zwei extra Zigaretten. Wenn ich eine dicke Havana angeboten bekam, rauchte ich auch diese. Jedoch mit großem Bedauern, denn bald stellte sich Übelkeit ein. Meine frühe Pfeifenraucherei war auch nicht schön. Ständig war man mit Reinigen, Tabakstopfen und Streichholzsuchen beschäftigt.
Der nicht rauchende Frauenmund war auch nicht beglückt, obwohl darüber kaum gesprochen wurde.

Dann kam die Wende: ich, im Dezember, auf einem kleinen Erholungsurlaub in Nordzypern, wo die Dunhills besonders billig waren. Ich beschloss, nicht mehr zu rauchen. Feierlich beendete ich meine letzte Packung und dachte mit stillem Horror an die Zeit danach. Da ich mich selbst öffentlich unter Druck gesetzt hatte, hielt mein Vorsatz eine ganze Weile, und ich wurde gebührend bewundert. Das ständige Nagen in der Magengegend, die lustbetonten Träume vom Rauchen, der gestiegene Appetit, ließen mich mit meinem Schicksal hadern. Warum musste ich aufhören? Es war doch so schön.

Der Rückfall geschah folgendermaßen: Ich, im März danach, auf einem kleinen Erholungsaufenthalt in Nordzypern. Ich saß auf meiner Terrasse in der Morgensonne, die Vögel sangen mehr als schön. Die Sonne schickte milde Strahlen auf mich herab, ich hatte gerade meine letzte Tasse Kaffee getrunken. Da fiel mir ein, dass niemand mich beobachten konnte. Ich ging zu Fuß hinunter nach Bellapais (10 Minuten) und besuchte meinen Emmaladen. Er hatte diese luxuriösen Dunhills. Ich kaufte eine Packung und ging den Berg wieder hinauf. Feuerzeuge müssen noch zu Hauf herumgelegen haben. Aschenbecher waren kein Thema. Bei der ersten Zigarette überkam mich ein ungeheures Glücksgefühl, verbunden mit einer für mich ungewohnten Übelkeit. Das Rauchen des Päckchens dauerte eine Woche. Niemand hat etwas gesehen oder gerochen. Das Schamgefühl jedoch war mir neu: ich begann, mich zu schämen, dass ich heimlich rauchte. Ich war umgefallen. Ärger machte sich breit. Ich hatte mich selbst verführt. Die Scham wurde so groß, dass ich schwor, es nie mehr zu tun. Dabei blieb es, und heute habe ich keine Raucherträume mehr.

Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten schien den Anfang zu machen. Irgendwann fiel mir auf, dass auch gut gepflegte Menschen vor dem Eingang eines Wolkenkratzers (der ihnen womöglich gehörte!) verschämt eine Zigarette rauchten. Dann, in Irland, vor den Pubs von Dublin, ganze Menschentrauben, die bis früh in den Morgen um die Wette rauchten. Natürlich ist es heute überall so. Der Raucher wird als Tabaksteuerzahler zwar geduldet (bitte, raucht so viel ihr könnt. Der Fiskus dankt es euch.), als Krankenbild, wenn die Lungenwerte geprüft werden, nicht. Wäre es nicht besser, der Menschenwürde dadurch wieder auf die Beine zu helfen, dass man dem Fiskus die Tabaksteuer um die Ohren haut, der Gesundheit optimale Bedingungen gewährt und dem Kuss auf den Mund wieder zu jener Frische verhilft, die jede "Ichhabdasrauchenaufgegebendepression" auf die Plätze verweist.

Rauchschwaden

Jahrelang hab ich geraucht, 
Daneben viel gesoffen.
Dann ein Weilchen noch gebraucht,
Bis mich der Schlag getroffen.
Das Blut verdünnen, steht jetzt an.
Den Soso-Spiegel heben.
Den Blutdruck senken, dann und wann.
Was hab ich noch vom Leben?
Hormone machen mich perplex,
Testosteron das brauch‘ ich,
Ich fange wieder an mit Sex,
Und nebenbei, da rauch ich (natürlich nicht).

Freitag, 14. Oktober 2011

Deutscher Trottel



Airbag, Wellness, Handy,  Bottle,
Ranking, Banking, Oder-Neisse,
Fitness, Byking, deutscher Trottel,
Nordic Walking, coole Scheisse.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Feuernacht und Todesrosen - Es ist Buchmesse in Frankfurt



Was ist Literatur? Gäbe es darauf eine kurze Antwort, hätte ich sie parat. Gibt es aber nicht. Wenn du alle in deiner Sprache verfügbaren Buchstaben zu einem lesbaren und hoffentlich auch verständlichen Text zusammenfügst und die Marke von 1000 Seiten möglichst nicht überschreitest, hast du eine Art Literatur geschaffen. Ob es sich aber um Dichtung, Lyrik, Epik oder sonst etwas handelt, ist dabei nicht sicher. Weltliteratur ist noch etwas anderes als der Krimi, der im Schwarzwald spielt, obwohl, Sherlock Holmes......?. Das Kriterium ist: Goethe achten wir als einen ganz Großen. Schiller lieben wir. Krimis lesen wir, weil man die auch mit aufs Klo nehmen kann. Die ältere männliche Generation hat dies auch selbstverständlich mit Karl May getan. Damit sind wir aber über den Provinzialismus noch nicht hinaus geraten. Deshalb hatten wir jahrelang Marcel Reich-Ranizki, Helmuth Karasek und die gute Frau Löffler. "Das muss man G-E-L-E-S-E-N haben", krächzte der Litipapst in die Runde. Oder: "Das ist ganz schlechte L-I-T-E-R-A-T-U-R". Und das Literarische Quartett hatte den Mund zu halten. Literatur hat also etwas mit Diktatur zu tun. Jemand drängt seine Gedanken, seinen Stil und seine Fantasie (Obsessionen, Manierismen, Geschmacksdrüsen etc.) auf. Der einzige Ausweg: mit Gewinn hindurch, oder Emigration. Das heißt, das Buch ist ein Irrtum und wird weggeschmissen.

So weit so gut. Aber haben wir es immer noch mit Lesern zu tun? Oder gar mit Fernsehern, die gelegentlich ein Buch in die Hand nehmen, das sonst unbenutzt im Regal steht, um etwas vorzutäuschen, das es nicht mehr gibt? Daran erinnert uns die jährliche Buchmesse in Frankfurt, die größte der Welt, denn, noch gibt es so etwas wie einen Literaturbetrieb. Autoren, Verleger, Buchhändler und interessierte Leser sind anwesend und geben Meinungen von sich, stellen vor und stellen sich auf. Mich haben jedoch immer schon die Grauzonen der Literatur auch interessiert: Esoterik, Kochbücher, Reisebücher, Werbeprospekte, Grabsteininschriften und Krimis. Bei Werbeprospekten und Gebrauchsanweisungen bin ich mir nicht sicher, ob Lachen erlaubt ist. Von der Immunität des Verbrauchers gegen Werbetexte und von den Unzulänglichkeiten mancher Gebrauchsanweisungen scheinen deren Autoren noch nie gehört zu haben: "schieben sie den Nippel unter die Flapse und warten sie auf den Einraster". So, oder so ähnlich.

Da haben es die isländischen Autoren leichter. Sie wurden dieses Jahr von Frankfurt entdeckt, obwohl es sie schon lange gibt. Halldór Laxness, der 1955 den Nobelpreis für Literatur erhielt, hat die Insel im Atlantik, die heute eher durch das Spucken seiner Vulkane von sich reden macht, hat auch dafür gesorgt, dass viele isländische Autoren zurecht über die Grenzen des Landes hinaus bekannt sind. Als Kind las ich "Atomstation" und verstand so gut wie nichts. Aber die Welt, die Laxness mir durch dieses Buch erschlossen hat, ist mir geblieben. Deshalb, faul wie ich bin, lese ich fast nur noch gute Krimis (jawohl, es gibt auch krottenschlechte). Das hat mich fast wie von selbst wieder nach Island gebracht: Yrsa Sigurdardóttir, "Feuernacht", Arnaldur Indridason, "Menschensöhne", "Todesrosen", "Nordermoor", oder Árni Thórarinsson, "Todesgott", sind die auf Deutsch erschienenen Krimis, die ich kenne. Es ist zu vermuten, dass das schreibende und lesende Völkchen der knapp über 300000 Isländer noch viel mehr Literatur auf der Pfanne hat. Frankfurt soll uns dieses Jahr darüber die Augen öffnen. Wie gerne wäre ich dabei.

Montag, 10. Oktober 2011

Sahst du die Blumen?




Sahst du die Blumen am Straßenrand?
Sie beugten sich zitternd zurück.
Und träumten von einstigem Glück,
Das ich gebrochen am Wege fand.  
Das Glück, ach, ich  wollte es hüten,
Doch ging es langsam dahin.
Warum ich so traurig bin? 
Die Blumen am Rande verblühten.

Pädophilie und bayrische Gemütlichkeit




haben hoffentlich nicht viel miteinander zu tun. Das Oktoberfest ist wieder vorbei. 6 Millionen Besucher waren es diesmal. Rund um den Globus und ums Jahr werden Oktoberfeste veranstaltet. Ein einziges Prosit der Gemütlichkeit. Die bayrische Version von Gemütlichkeit hat was: auf harten Bänken werden die feschen Madels mit den halbleeren Bierkrügen erwartet. Fesche Buam' schuhplatteln und schenkelklopfen um die Wette. Solche schweißtreibende und laute Belustigungen können die Massen schon ganz schön in Ekstase versetzen. Viele in aller Welt machen es ihnen nach. Deutsche Gemütlichkeit wirkt vorbildlich und ansteckend, von Rio bis New York, von London bis nach London/Kanada wird gefeiert. Meine persönliche Gemütlichkeit sieht hingegen anders aus.

Eher ungemütlich sind die Themen, die das Internet täglich anspricht: Das herbstliche Wetter zeigt endlich sein wahres Gesicht. Das Oktoberfest hat viele wuchtige Busen zur Ansicht gebracht, aber auch den Gestank von Urin zur gängigen Duftnote werden lassen. Merkel und Sarkozy versuchen ein bankenhypnotisierendes Pas-de-deux, das wievielte? Ein Film soll über das faszinierende Leben des Herrn Guttenberg gedreht werden. Der Mörder des kleinen Dennis steht gerade vor Gericht. Sexueller Missbrauch. Die Abschaffung der Todesstrafe muss zum Glück nicht neu aufgerollt werden. Streik der Fluglotsen. Das könnte Cath treffen, die heute nach Breslau abgeflogen ist und am Mittwoch wieder zuhause sein möchte. Inschallah! Deutschland als Hort der Ungemütlichkeit.

Hier mein Rezept für herbstliche Gemütlichkeit. Nein, ich weigere mich noch, die Zentralheizung anzuwerfen. Soll mein leicht schlotternder Körper doch sehen wo er bleibt. Andererseits habe ich fast vergessen, dass der Kamin den ganzen Sommer über ohne Feuer war. Ich als Strohwitwer mache es mir jetzt gemütlich. Deutsch gemütlich? Ich hole trockenes Holz aus dem Stapel. Trage es umsichtig an den Kamin. Lege Feuer. Schon lodert es. In wenigen Minuten ist der Wohnraum behaglich warm. Der Wintergarten hat sich in der Übergangszeit als zu kühl erwiesen. Das kleine Tischchen habe ich auch vom oberen Balkon geholt. Es steht jetzt am warmen Kamin. Dort werde ich mein Essen einnehmen. Doch zuerst ziehe ich die Puschen an. Hinaus in den Garten werde ich heute sicher nicht mehr gehen. Auch den Fatboy* habe ich neben den Kamin gesetzt. Da schwinge ich mich nach dem Essen hinein und lese in meinem Buch weiter (angesagte isländische Literatur: Yrsa Sigurdardóttirs "Feuernacht"). Jetzt flackert und knistert es im Kamin. Es müsste eigentlich auch andere Worte für Gemütlichkeit geben. Behaglichkeit, Kuscheligkeit, Wohlgefühl. Ein Glas Wein, ja, auch. Bier ist eben nicht so mein Ding.

* zum Fatboy kann ich nur sagen: sperriger Sack zum Draufsitzen, ungeheuer gemütlich.

Freitag, 7. Oktober 2011

Der Friedensnobelpreis schlägt Steve Jobs



Ich bin noch nicht so weit, die Namen der drei afrikanischen Damen hersagen zu können. Doch seit einem Aufenthalt in einem afrikanischen Land weiß ich, wie mutig die Frauen des schwarzen Kontinents sein können. Ich gratuliere Afrika dazu, und natürlich den Preisträgerinnen, die diese Auszeichnung keineswegs als Vorschuss erhalten, sondern sie sich redlich verdient haben. Wir ängstliche, zögerliche, verwöhnte Europäer beiderlei Geschlechts müssen uns die afrikanischen Frauen zum Vorbild nehmen. Immerhin wischte die Nachricht von Herrn Jagland, der nicht nur norwegischer Premier war, sondern "nebenher" als Nobelpreisvorsitzender auch noch Generalsekretär des Europarates in Straßburg ist, mit einem Schlag die Trauer um Steve Jobs aus den Schlagzeilen. Medien sind halt so.

Dabei ist es nicht wichtig, wie bekannt oder prominent jemand ist: von einem Tag auf den anderen ändert sich das Blatt. Medienwelt im Konsumrausch. Ich schreibe meine Sachen auf einem Applerechner. Cath benutzt jetzt auch täglich ihren brandneuen Aipäd. Wir sind fasziniert und wissen natürlich auch wer Karl Benz war, der mit dem Auto, dessen Marke ich immer schon ignorierte. Aber den Vater von Apple, den einen der Väter, kannten wir noch
nicht. Erst als man erfuhr, dass Steve Jobs sich aus dem Geschäft zurück zog, wegen der tödlichen Krankheit, hörte man den Namen. Jetzt heißt es von Tokio über Shanghai, und von Rio bis Moskau: "Steve, we miss you". Besonders Kreative legen einen angebissenen Apfel neben die Blumen. Trauer oder Hysterie? Als ich mir die Bilder von Lady Dies Begräbnis ins Gedächtnis rief, ging es mir ähnlich: Achtung vor dem Geschehenen. Der Tod packt uns alle. Und Ausdruck der Trauer sind die Tränen. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, muss Trauerarbeit geleistet werden. Das geht länger. Die Medien blenden so etwas schnell wieder aus. Also Steve, auch wenn du in kürzester Zeit wieder vergessen sein wirst: dein Leben war groß und hat Sinn gemacht. Mehr muss man über dich nicht wissen. Aber vielleicht gibt es ja ein Menschenrecht auf Trauer. Dann mache ich wieder mit. Nur von den Medien möchte ich mir diese Trauer nicht überstülpen lassen. So weit sind wir noch nicht.

Das Ding



Er scheint mir so hübsch wie ein Pfau,
Man könnte ihn richtig lieben,
die Sporen geben den Trieben. 
Ach wäre ich doch eine Frau.
Sie schlägt mich in weiblichen Bann.
Möchte sie küssen und kosen,
lieblich sie schmücken mit Rosen. 
Ach, wäre ich doch auch ein Mann.
So schätze sie niemals gering, 
erotisch wie Triebe nun sind: 
wie beugsame Gräser im Wind.
Ach, wäre ich doch mal ein Ding.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Schwenk nach oben



Wie habe ich sie gehasst, diese stereotypen Einstellungen der Kamera, diese hohlen Dialoge der hollywoodschen Filmkunst. Die Sagas, Dallas und Dynasty, und wie sie alle heißen. Diese Serienprodukte, die nach der 2. Werbeunterbrechung, allein in den USA, ihre Produktionskosten eingespielt haben und dann für ein' Appel und ein Ei ins Ausland verkauft werden. Profit pur. Die Kamera schwenkt im Dunkeln hinauf in den 20. Stock. Dort ist ein Fenster erleuchtet. Schnitt, und schon sind wir im Büro, wo ein Einsamer am Telefon irgendwelche Äußerungen tut. "High, I love you too" oder so. Dann kommt eine geistlose und ziemlich geräuschintensive Verfolgungsjagd auf dem Highway. Am Schluss, neben den Toten ein glückliches Paar. Auch kommt es nie zum Entblößen von Brüsten. Ein nackter Hintern ist auch nicht erlaubt. Die religiös verbrämte amerikanische Befindlichkeit lässt dies nicht zu.



Wenn ich jetzt aus reiner Neugier die Techniken der rein deutschen Soaps betrachte (ja, es gibt sie, und sie sind viel besser als das amerikanische Produkt), entdecke ich ähnliche Obsessionen, die einfach der Kreativität ins Gesicht schlagen: Rote Rosen, Sturm der Liebe, Lindenstraße usw. haben bei dem täglichen Ausstoß an Szenen und Bildern keine Chance, das Klischee zu verlassen. Also wird Frühling geheuchelt, oder Winter, mit Zwischenschnitten, die so beknackt sind, dass man beim Betrachten lieber noch nebenher Zeitung liest und Erdnüsse kaut. Schwenk auf den Fürstenhof, Stadtszenen von Lüneburg, Seenlandschaft mit Vogel usw. "Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen". "Ich wünsche einen wunderschönen Guten Tag" usw. Dafür wird bei deutschen Liebesszenen schon mal ein nackter Po gezeigt. Das ist gar nicht so schlecht.

Es war mal eine Filmkunst. Die bestand nicht nur aus originellen Szenen und Szenarien, sondern auch aus wundervollen Details, für die oft der Kameramann zuständig war. Man musste ihm allerdings etwas Zeit lassen, um das Kätzchen auf der Fensterbank oder den Regentropfen zu finden, der lautlos über die Nase der Protagonistin lief. Erotische Momente
können dabei auch ins Bild kommen. Daran stirbt keiner. Das Leben ist ja vielfältig. Stereotyp ist es meistens nicht. Wenn man die Kreativität mit dem Blick aufs Publikum in bloße Klischees presst, kann dabei nur Mist herauskommen. Der Zuschauer ist kein Künstler, und für rein handwerkliche Bildproduktion benötigt man weder Film noch Fernsehen. Das kann heute jeder mit seiner Kleinkamera selbst besorgen. Und manchmal viel besser. Mancher ist sogar kreativ. Es sollte einen Oscar für gefilmten Schwachsinn geben.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Das Jahr biegt in die Zielkurve ein



Aus des alten  fahler Glut
Entsprang es jung und frisch.
Die ersten Tage waren gut,
Dann warf es um, den Tisch.
Was eben noch ganz munter,
Ein Weg ins Paradies,
Vermeldet schon „Tisch unter“,
Auch dieses Jahr wird mies.
Es schämt sich nicht, zu trudeln,
Zu flippen, wie gehabt,
Gekotzt hat es die Nudeln,
Zu eilig sich gelabt.
So ist denn dieses Neue
Kopfüber in die Spalte
Gefallen ohne Reue
Sehr schnell, ganz wie das Alte.



Sonntag, 2. Oktober 2011

Wenn Liebe töten könnte...




Wenn Liebe töten könnte, Schatz,
Dann wärst du mausetot.
Und ich, der kleine, arme Spatz,
Läg‘ da im eig’nen Kot.
Was kann die Liebe, frag‘ ich mich?
Sie bringt dich über’n Berg
Und wächst ganz locker über sich,
Macht Riesen aus ‚nem Zwerg.
Die Schatten der Vergangenheit,
Sie leuchten ziemlich blass.
So wird die Liebe mit der Zeit
Das Gegenteil von Hass.
Die Liebe schwelgt im Überfluss
Und macht die Menschen froh.
Wer nur sein Schätzchen lieben muss,
Ist glücklich wie ein Floh.

wolfgangundsoweiter: Das Prinzip Hoffnung - Erkältung im Anzug

wolfgangundsoweiter: Das Prinzip Hoffnung - Erkältung im Anzug

Samstag, 1. Oktober 2011

Die Ultrareichen - wie reich?



Es gibt Spezialisten für so etwas: wer sind die reichsten Menschen auf dem Globus? Gestaffelt nach dem geschätzten Vermögen in Dollar oder Euro? Da fallen mir einige ein: die Aldi-Brüder, Gunther Sachs, der gerade aus dem Leben Geschiedene, und viele Mittelständler, deren Vermögen teils ererbt, teils selbst erworben, auf jeden Fall aber im Milliarden-oder Millionenbereich anzusiedeln sind. Aus der Sicht von Habenichtsen handelt es sich hier um ein Neidpotenzial. Dieses wird automatisch beschworen, wenn es um die 0,001 %, oder so, der Bevölkerung geht, die nicht mehr wissen, wie viel sie haben oder wohindamit? Für mich armes Würstchen (darüber reden wir noch!) zerfallen die Ultrareichen in mehrere Teile, weltweit:

-die alles geerbt haben, darunter sind viele, die man auch heute noch als Raubritter bezeichnen könnte, oft mit hochtrabenden Namen, oder die ganz bescheiden Schmidt, Meier, Dupont, Murdoch oder sonst wie heißen. Dazu gehören auch:

-die durch kriminelle Machenschaften, Steuerflucht und krumme Geschäfte zu (noch mehr) Vermögen gekommen sind. Man weiß meist nicht, wo diese Lebenskünstler unterkommen. Die guten Wohngegenden dieser Welt können ein Lied davon singen. Es wäre zu bescheiden, nur das Örtchen Monaco oder die Hänge des Genfer Sees zu nennen. Wenn genügend Bäume um das Anwesen herumstehen, kann man sich überall getrost verstecken. Dass dann eine dunkle Limousine mit getönten Scheiben diskret über die Straßen fegt, wem fällt das schon auf? Bei Reichen unter sich kommt auch selten Neid und Missgunst auf. Dafür sorgen eher die erstaunten Zuschauer, deren Einkommen, falls man dies überhaupt als solches bezeichnen kann, nicht einmal für ein Mofa ausreicht. Ihre Reaktion auf Reichtum ist Wut und Scham.

-die es durch Eigenleistung, Initiative, Talent, Können und großes Glück zu etwas gebracht haben. Wohin stecken wir die? Die klügeren unter ihnen verstecken den Erfolg so gut es geht, die anderen behängen sich mit Preziosen und zeigen gerne was sie haben. Verständlich, in der sogenannten Neidgesellschaft.

Woran es liegt, dass die einen (eine geringe Zahl) ultrareich, die anderen bettelarm durchs Leben müssen? Wir sind doch alle gleich? Oder nicht? Manche gut Betuchte sagen, die Habenichtse seien selbst schuld: sie sind faul, dumm und liegen dem Staat auf der Tasche. Die Bettelarmen schauen auf den Glanz und denken, warum nicht ich? Es gibt so viele Gründe für Armut und Reichtum, dass ich es nicht wage, mehr dazu zu sagen. Außerdem wissen wir, dass die Besteuerung in fast allen Ländern unzureichend und ungerecht ist. In manchen Ländern wird das ausgenützt: es kommt zur Steueroase. Und zur Steuerevasion. Auch die Bildungssysteme sind reformbedürftig. Gleiche Chancen im Leben entstehen nicht durch das Verteilen von Unterstützung, Kindergeld und sonstigen Beihilfen. Hier verkneife ich mir mal den Seitenhieb auf die Politik.

Also sind wir, die armen Würstchen, darauf angewiesen, das beste aus uns zu machen: weiterbilden, ein Ziel anstreben, flexibel sein, und dem Land notfalls auch den Rücken kehren. Auf das Vermögen der anderen zu schielen, hilft wenig, wenn man nicht die geeignete politische Richtung findet, die für mehr Gerechtigkeit beim Verteilen der Güter sorgt. Dies kann natürlich durch das Anfassen von ultraheißen Eisen geschehen, tut es aber nicht. Die Eisen wären: internationale Verhinderung von Steuerflucht, Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer, Bildungsinvestitionen, Familienförderung usw.

Was nicht viel hilft, ist Jammern. Was gar nicht geht, ist der neidvolle Blick auf solche, die sich den Ort ihres Glücks leicht erkaufen können, aber auch das vorwurfsvolle Starren auf die Armen. Wir sind alle irgendwo arm und können andererseits auch bescheiden glücklich sein, wenn wir nicht auf die schielen, die diskret auf ihren Millionen sitzen. Wer durchschaut das schon? Ich nicht.