Montag, 31. August 2015

Der Ton wird härter: Chance verpasst!

Eigentlich unvorstellbar: in Ungarn verlangen die Flüchtlinge, nach Deutschland und Österreich durchgelassen zu werden. Züge werden gestoppt, fahren weiter, Tausende hungern, dursten, sind erschöpft und wollen in eine Art Paradies. In diesem Paradies werden sie dann mit feindlicher Ablehnung empfangen. Auch das französische Calais hat ein Problem. Dort wollen die Menschen nach Großbritannien. In Wien und Salzburg kommen erste Züge aus Budapest an. Es macht alles keinen Sinn mehr, auch wenn die Kanzlerin jetzt begonnen hat, das Problem anzusprechen.


Unsere Häuser sind voll mit Unnötigem! 

Die geistlose Rechte, die nur an ihre sogenannten Besitztümer denkt, an ihre nicht vorhandenen Arbeitsplätze, an ihre geliebte Heimat, hat jetzt wieder Argumente in ihrem mageren Programm, um so richtig loszulegen. Es ist eine Schande. Wir dürfen uns das nicht gefallen lassen. Wir bestimmen, wie menschlich wir mit den hilfesuchenden Menschen umgehen. Haltet einfach eure Schnauzen! Ihr habt schon immer Porzellan zerschlagen. Es ist unerträglich geworden, wie ihr bedauernswerte Menschen behandelt.

Lass uns wegfahren! 

Was ist zu tun? Natürlich hat die Politik total versagt. Die Folgen werden wir zu spüren bekommen. Probleme verschlafen, das haben alle in der EU zu verantworten. Die Menschen kommen ja auch über Griechenland und Italien. Es zeigt sich, dass Europa total unreif ist. Ein Ansturm von Hunderttausenden sollte in einer der stärksten Wirtschaftsvereinigungen mit links bewältigt werden können. Lasst uns Wege finden, schnell zu helfen. Europäische Solidarität ist jetzt gefordert. Wir können nicht mehr abwarten.


Dienstag, 25. August 2015

Wiener G'schichten: sie sind wieder da.

Wie die Krähen muten sie an, diese schwarzbekleideten Damen aus dem Orient. Man sieht sie vor allem im Wiener Zentrum, wo die teuren Läden sind. Fast nie alleine, sondern in männlicher Begleitung, oft mit Kindern. Wenn es in Abu Dabi oder Damaskus Temperaturen von über 40° gibt, kommen sie nach Wien. Damit kommen auch die begüterten Orientalen, für die Wien ein Einkaufsparadies ist. Gehen die Temperaturen in ihren Ländern wieder zurück, verschwinden die wie Nonnen ausstaffierten Frauen wieder. Man gewöhnt sich an alles. Auch Conchita Wurst fällt in der Innenstadt etwas auf, wenn sie als MannFrau über die Kärntnerstraße schlendert.

Wir fragen uns natürlich, warum Frauen ihren Körper verhüllen, wenn sie auf die Straße gehen. Es wäre zu kurz gegriffen, anzunehmen, dass ihre Männer sie dazu zwingen. Wenn eine schön ist, zeigt das der Tschador nicht. Wie schade. Der Koran scheint da keine eindeutigen Vorschriften zu machen. Allerdings gibt dieser über den Kopf gelegte und über das Gesicht gezogene bodenlange Überwurf einen gewissen Schutz und damit auch eine gewisse Autorität. Europäische Frauen sind für so etwas nicht zuhaben. Unsere Kultur in Europa neigt eher dazu, nach außen zu vermitteln was man hat.

Man müsste mal mit einer Nonne sprechen, um zu erfahren, welche Gefühle eine solche, meist schwarze, (Ver)Kleidung hervorbringt. In unseren Breiten gehört jedenfalls auch viel Mut dazu, und wohl auch Selbstbewusstsein. Müssen wir das tolerieren? Es gibt Länder, die das verbieten. Meine Meinung dazu ist nicht ganz abgeschlossen. Ich würde gerne den Koran besser verstehen, um das Tragen des Tschadors nicht zu verurteilen.

Montag, 24. August 2015

Ausländer raus! Das klingt irgendwie gut.

Die Dinge spitzen sich zu: der Volksmund, der schon viel Unsinn verzapft hat, springt gerne auf jeden  Zug auf, der gerade vorbeikommt. Man denke an die AIDS-Welle. Da waren alle Erkrankten Homos. Die meisten Opfer, Kinder und Erwachsene in Afrika, haben die Seuche auf andere Weise bekommen. Auch den "Zigeunern", den klassischen Vertretern von Betrug und Diebstahl, hat der Volksmund kaum eine Chance gelassen, als ehrliche Menschen aufzutreten. Und in einem Land, in dem 30 % der Bevölkerung aus Afro-Amerikanern und Latinos bestehen, kann sich ein konservativer Möchtegernkandidat für die Präsidentschaft erlauben, potenzielle Wähler zu beleidigen und das weibliche Geschlecht mit unsinnigen Sprüchen gegen sich aufzubringen. Donald Trump wird keine Chance haben, aber wieviel Porzellan wird er noch zerdeppern, bevor die Vernünftigen ihn abservieren?

Wir sehen, dass die Dinge, manchmal von den Medien hochgeputscht, manchmal von hinterhältigen oder zögerlichen Politikern geduldet, oder wie Sigmar Gabriel es nennt, vom rechten Pack hoch- geschrien, eben diese Dinge in unverantwortlicher Weise gehandhabt werden. Auch der bayrische Löwe, der verzweifelt um Anerkennung ringt, nachdem er die Maut und anderes in den Sand gesetzt hat, dieser Seehofer, fischt schon wieder Stimmen, indem er beim Flüchtlingsproblem von Missbrauch redet, von den sicheren Herkunftsländern, und den unhaltbaren Zuständen.

Deutschland scheint mit 800 000 Flüchtlingen, das sind etwa 40% der umherirrenden Menschen in der EU, das Hauptziel dieser Völkerwanderung zu sein. Das schafft verständliche Ängste, die aber von unseren Politikern nicht gemildert werden. EU-weit ist noch lange keine Gemeinschaftslösung in Sicht. Was wir wissen, ist, dass diese Menschen vor der Not und dem Terror davonlaufen, was ihr gutes Recht ist. Dass es so viele sind, macht die Sache noch schlimmer. Was wir nicht wissen, ist, ob und wie wir helfen können. Natürlich sind Grenzen gesetzt. Diese müssen von den Hilfe suchenden Menschen selbst gefunden werden. Wir in Deutschland haben nach dem 2. Weltkrieg eine ungeheure Flüchtlingswelle verkraften müssen. Die bösen Kommunisten und die ehemaligen Kriegsgegner haben diese Menschen einfach verjagt. Es gab Jahre des Aufbaus, die heute fast vergessen sind.


Heute scheint alles komplizierter, und die Politiker schielen nach ihrer nächsten Wiederwahl. Also kann von denen nichts erwartet werden. Wir Bürger sind es, die die Dinge in die Hand nehmen müssen. Auch hier kann man von Reichen keine Wunder erwarten. Selten erinnern sie sich an ihre eigene Not. Dabei ist alles ganz einfach: statt sich zu ängstigen, muss man akzeptieren, dass die Welt sich ohnehin ständig verändert. Wer anderen hilft, auch in bescheidenem Maße, kann mitreden. Ja, es ist eine Art menschlicher Zunami in Bewegung und das in Richtung auf die wohlhabenden Länder. Noch müssen wir unsere überquellenden Museen nicht öffnen, die teilweise unermessliche Schätze aus den armen Ländern hüten. Also seien wir so großzügig wie möglich und hören wir nicht auf das jammernde Geschwätz der Katastrophenheinis, denen jedes Mittel recht ist, eigene Süppchen zu kochen. Siegen wird entweder die Menschlichkeit, oder die kleinkarierte Raffsucht, der wir täglich ausgesetzt sind.



Samstag, 1. August 2015

Wiener G'schichten: Eveline Kremsers Geschäft

Durch Zufall geriet ich in ihren Laden, ein Elektro-Geschäft, ganz in der Nähe des Zentrums von Wien. Die Schultergasse ist relativ ruhig, doch der Verkehr brandet überall, wo Boutiken, Salons, Luxusgeschäfte sind. Massen von Menschen drängeln sich durch die engen Gassen. Viele Japaner sind darunter. Man sieht, dass das alte Wien schon längst der Modernisierung gewichen ist. Vor kurzem ist wieder ein kleines Geschäft in der Wallnerstraße dem permanenten Umbau gewichen. Die Trafik, mit Zeitungen und Zigaretten, ist nicht mehr da. Es dauerte ein paar Wochen, dann war die Veredelung in ein angrenzendes Modegebäude vollzogen. Der Lauf der Zeit.


Ein Gruß aus Wiens alten Tagen 

Frau Kremser führt noch ihr Geschäft. Als Neuankömmling in Wien fand ich bei ihr, was ich suchte. Es waren ein paar kleine Artikel, die man sonst in der Innenstadt nicht mehr findet. Seitdem nehmen wir uns die Zeit, ab und zu miteinander zu reden. Sie weiß viel über das alte Wien. Auch über Politik wird gesprochen und die allgegenwärtige Flut von Flüchtlingen, die von überall her zu kommen scheinen.

Wie war es früher? Was passiert heute? Viele Landwirte haben aufgeben müssen. Auch kleinere und mittlere Unternehmen. Es wird alles von den Größeren geschluckt. Eveline Kremser kann das täglich beobachten. Wie eine einsame Insel ragt ihr Geschäft in eine Welt hinein, die nicht mehr die unsrige zu sein  scheint. Alles ist größer, wuchtiger, protziger als früher. Damit müssen wir leben.


Dennoch ist Frau Kremser in ihrer Welt glücklich. Sie benötigt keine auffälligen Auslagen in ihrem Schaufenster. Wer etwas sucht, findet bei ihr etwas, vielleicht auch nur ein freundliches Wort. In den anderen Läden im Zentrum wird der Besucher darauf hin abgesucht, ob er ein potenzieller Käufer ist, bereit, satte Beträge hinzulegen. Bei Frau Kremser ist man ganz einfach willkommen.








Rassismus, wie schön, dass es den noch gibt!

Es gab eine Zeit, da war es schick, an die germanische Rasse zu glauben: der Mann, ein hünenähnlicher Schönling, wenn es ging, total blond, mit kurzem Haar. Die Frau, hinreissend germanisch, vielleicht mit Dirndl, doch sie durfte in der Öffentlichkeit nicht rauchen. Außerdem: eine deutsche Frau schminkt sich nicht, hieß es. Bei der Österreicherin wird es ähnlich gewesen sein.


Was ist daran Dritte Welt? 

Ich glaube mich zu erinnern, dass es zur Zeit des Dritten Reiches noch nicht sehr üblich war, den IQ eines Menschen zu testen. Was hätte man da entdeckt, was den gemeinen Rassismus betrifft? Eine Unterdosis? Wertlose Intelligenz? Das Dümmliche am Rassismus ist ja, dass man sich selbst für überlegen hält. Das gibt ein gutes Gefühl. Untermenschen sind die anderen, die leider nicht in unser Klischee passen. Obwohl, der Führer hätte rein vom Äußeren her auch ein Untermensch sein können. Aber lassen wir das.

In den Vereinigten Staaten steht gerade einer vor Gericht, ein Weißer natürlich, wahrscheinlich übergewichtig, der einen Schwarzen erschossen haben soll, der versuchte, davon zu rennen. Der arme Weiße hat Notwehr angemeldet. Kann sein, dass ihm das Gefühl für das Recht auf das Leben der anderen fehlt. Wer kann das verstehen? Das Leben ist das höchste Gut, heißt es irgendwo. Was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Müssen solche Banalitäten heute laut verkündet werden?

Rassismus ist, wenn man nicht so viel fressen kann wie man kotzen möchte. 

Wir haben in England bereits erlebt, dass dank des gewollten Zuzugs von Unmassen von Menschen aus der Dritten Welt, den ehemaligen Kolonien, keiner mehr dem Idealbild des Germanen entspricht. Wenn doch, erscheint es gerade noch wie eine Laune der Natur. Diese unsere "Rasse" ist immer schon eine verschwindende Minderheit gewesen. Sie wird es immer mehr. Dunkelhaarige Menschen hat es immer schon gegeben. Sie sind die Mehrheit und können auch nichts dafür. Also, worauf gründet dieses Gefühl einiger unbegabter, gewaltbereiter Unholde in unserer Gesellschaft, die alles so haben wollen wie es nicht einmal früher war? Dem lauten Geschrei muss etwas entgegengesetzt werden. Wir, die Blonden, Weißen, Schwarzen, Dicken, Dünnen, Kahlen, Besonnenen müssen uns bewegen, sonst holt uns dieser Terror ein. Amerika ist hier so wenig ein Vorbild, wie jedes andere Land. Die Armen dieser Welt verdienen es, an unserer sehr mageren Gerechtigkeit teilzuhaben. Leider sehen die meisten nicht so aus wie wir: siehe oben!