Dienstag, 29. August 2017

Glutenfreiheit die ich meine.

Heute, Kinder, nehmen wir etwas durch, von dem ihr wohl noch nie gehört habt: wer kennt das Wort Zöliakie? Alexander hebt den Finger: "Tante Hilde hat neulich so etwas Ähnliches gesagt. Sie sei jetzt ganz glutenfrei und esse nur noch echtes Dinkelbrot". Richtig, Alexander, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen". So oder ähnlich kann man sich den Einstieg in eine neue Wissenschaft vorstellen. Da ich kein Lehrer bin, muss ich irgendwie auf Umwegen zu dieser wichtigen Nebenstelle der Ernährungslehre gestoßen sein. Ich selbst leide unter Nichtsdergleichen und bin glücklich über jedes Stück Weißbrot, wenn es frisch und knusprig auf den Tisch kommt. Hier in Yorkshire ist Weißbrot jedoch oft unknusprig und schreit geradezu nach Salz.

Glutenverseucht. 
Es ist Cath, die mir half, die Zöliakie zu entdecken. In Österreich, wo wir drei Jahre nicht weit vom besten Brotbäcker Wiens gelebt haben, gibt es sogar  die Österreichische Arbeitgemeinschaft Zöliakie, die sich die Aufklärung über das Glutenproblem ins Programm geschrieben hat. Gluten ist ein sogenanntes Klebereiweiß, das in vielen Getreidearten enthalten ist. In Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Grünkern, Dinkel, und in ein paar anderen. Wer die entsprechende Veranlagung hat, kann seine Gesundheit durch Aufnahme glutenhaltiger Nahrungsmittel schädigen.

Durchfall? 
Es ist die Dünndarmschleimhaut, die nicht recht funktioniert, und glutenfreie Nahrung kann den Urzustand langsam wieder herstellen. Das Leben neben einem aufmerksamen Partner wird dann wieder zum Spaziergang. Doch bevor du als liebevoller Mann für die Angebetete eine frische Laugenbrezel kaufst, wisse, dass diese nicht glutenfrei ist. Also Augen auf im Glutendschungel, man dankt es dir. Die Symptome sind vielfältig, nicht nur Verdauungsprobleme, Unwohlsein oder Mangelzustände mancher Art. Gluten bestimmt dein Leben, wenn dieser Störfaktor Zöliakie nicht systematisch umgangen wird.

Gibt es auch glutenfrei! 
 Das Verwirrende sind oft einzeln auftretende Symptome, die nicht einmal der Arzt leicht einordnen kann. Zwischen Magenkrämpfen, Bauchschmerzen, Durchfall und häufigem Erbrechen, sowie Depressionen, Hauterkrankungen, Müdigkeit und Gelenkschmerzen, kann man es sich aussuchen, ob es zur Zöliakie passt oder nicht. Alle diese Symptome muss ich schon gehabt haben, doch ich weigere mich, an Schlimmeres zu denken. Dafür denke ich mehr an Cath, die sich tapfer an die Regeln hält. Inzwischen wissen wir auch, wo das Sauerteigdinkelbrot zu bekommen ist. Seltsamerweise schmeckt dieses Brot auch mir.

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