Samstag, 15. April 2017

Männerhass, männerscheu, Androphobie.

Die männliche Rasse als kriegführende Soldateska. Da ist Blut, Schweiß und Verderben mit im Spiel. Bei den männlichen Juristen könnte ich mir vorstellen, dass auch eine gesetzesbedingte Boshaftigkeit eine Rolle spielt. Es gibt keine Ausrede: Sie werden verurteilt, sagt der Richter. Paragraph soundso. Und männliche Würdenträger der frommen Art nutzen gerne ihre spirituelle Überlegenheit, um den Ernst menschlicher Sünden zu untermauern. Strafe muss sein.


Gut, es gibt auch Mannweiber, die unerbittlich Krieg führen können. Auch bei den Amazonen sprechen die Waffen ganz gerne, doch könnte hier eine gewisse Anmut und Eleganz den Waffengang etwas attraktiver gestalten. Auf alle Fälle sind Krieg und Agression eine männliche Angelegenheit. Ostern: wer, wie Jesus, sein Leben am Kreuz beendete und dabei auch noch ausrief: Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun, geht heute leicht als Weichei durch, ja sogar als Warmduscher.

Wir Männer müssen damit zu leben lernen. Als Knaben neigen wir noch dazu, uns in Mamas Schoß zu verkriechen, wenn etwas nicht stimmt. Oder wir weinen einfach, was noch immer etwas verpönt zu sein scheint, aber seine Wirkung nicht verfehlt. Doch das Wort Heulsuse ist für die Mädchen reserviert, die zu nahe am Wasser gebaut haben. Darüber besteht kein Zweifel.

Männerbild? Frauenbild? 
Die häufig auftretende Männerverachtung hat schon ihre Gründe. Nicht alle Männer sind Kavaliere. Wir wissen das schon von den Ausuferungen häuslicher Gewalt, die heute teilweise auch schon von weiblichen Richtern geahndet werden. Wir sind damit bei der Rolle der modernen Frau. Das Heimchen am Herd hat der glasklaren Erzieherin, Staatsanwältin, Bundes- und sonstigen -kanzlerin, Verteidigungsministerin und überhaupt Tonangeberin Platz gemacht.

Vorreiterinnen der unangenehmen Art, wie Maggie Thatcher, Hilde Benjamin (gefürchtete Justizministerin der DDR), der eine oder andere Blaustrumpf, sie alle haben neben ihren beruflichen Fähigkeiten ein gutes Maß an Männerfeindlichkeit verursacht, die uns zutiefst verstört hat. Wie kommen wir da wieder heraus?

Idealbild des Mannes? 
Die Frauen haben über viele Jahre für mehr Rechte gekämpft, Frauenwahlrecht, Gleichberechtigung, Anerkennung in der Gesellschaft. Wir Männer könnten ihnen helfen, gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu erhalten. Dass das manche Männer verunsichert, ist klar. Inzwischen haben wir Männer sehr schöne Beispiele für unaggressive, verständnisvolle, ja, gewaltfreie und liebevolle Männlichkeit. Damit können wir auch typisch männliche Schwächen besser verarbeiten und dafür sorgen, dass Abrüstung, Friedensbereitschaft, Machowesen und Mitgefühl, auch für den Mann verständlicher werden.

Kann es sein, dass die Hassäußerungen, fremdenfeindlichen, rassistischen und sexuell verquollenen Einstellungen am rechten gesellschaftlichen Rand (AfD, Pegida etc) mit einem uralten,  männlich geprägten Missverständnis zu tun haben? Dann ist es höchste Zeit, dass wir Männer uns auf unsere Möglichkeiten besinnen und nicht alles Unangenehme den Frauen überlassen.


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