Ein paar Tage sind es her (8.2.1967), da ist er vor 50 Jahren gestorben. Sir Victor Gollancz, ein britischer Verleger und Autor, der den Deutschen in liebender Erinnerung sein sollte, denn er hat unglaublich viel für sie getan. Doch manche Menschen, so verdienstreich sie auch sein mögen, verschwinden aus dem kollektiven Gedächtnis, wie sie gekommen sind: diskret und unverdient. Während er von seinen Zeitgenossen als Kommunist und Liberaler etwas missverstanden wurde, sah er sich als Christlichen Sozialisten und Internationalisten. Und er hat es sein Leben lang bewiesen.
1893 in London geboren und da auch gestorben, war er vor allem bekannt als Herausgeber von aufregender Literatur: Science Fiction, Fantasy und Horror. Sein Großvater stammte aus der Nähe von Gnesen, das damals zu Preußen gehörte und im Warthegau lag. (Gnesen ist heute polnisch und heißt Gniezno). Victor Gollancz machte als Verleger Furore. George Orwell, Daphne Du Maurier und H.G.Wells gehörten zu seinen Autoren. Als er seinen Left Book Club gründete (1936), schwebte ihm vor, gegen den in Europa immer stärker werdenden Faschismus anzukämpfen. Wie die Geschichte zeigt, mit wenig Erfolg. Heute müssen wir befürchten, dass ähnliche Entwicklungen ebenfalls weitgehend verkannt werden.
Victor Gollancz, dessen Vater orthodoxer Jude war, bezeichnete sich selbst als Christ. Sein großes Anliegen nach dem 2. Weltkrieg war die Versöhnung im weitesten Sinne. 1945 gründete er die S.E.N.-Bewegung: Save Europe Now, wobei er vor allem für Freundschaft mit Deutschland und der Sowjetunion warb. Er organisierte sogar Paketsendungen für Deutschland, als die britische Regierung noch dagegen war. Schon früh hatte er vorausgesagt, dass 6 Millionen Juden ihr Leben lassen würden, eine Vision, die ebenso furchterregend wie wirklichkeitsnah war.
Er warb auch für Verständnis und Anerkennung in Bezug auf die Millionen deutscher und anderer Flüchtlinge, die von den Kommunisten aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Heute ist er in der großen Öffentlichkeit fast vergessen, obwohl er zu den großen Menschenfreunden gehörte, die die Welt hervorgebracht hat. Seine Menschlichkeit stand damals ziehmlich alleine da. Wir könnten ihm ruhig ein liebendes Gedenken widmen, wenn wir an der Victor Gollancz Straße in Westberlin vorbeigehen oder an den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels denken.
Victor Gollancz ist keineswegs ganz unaktuell geworden. Im vergangenen Jahr gab es wieder ein Gollancz-Festival in London, wo sein Publikationsgeschmack weiter gepflegt wird. Den Gollancz Freaks (Gollancz-Narren) kann ebenfalls beigetreten werden. Eine höchst faszinierende Art und Weise, sein Andenken zu pflegen und diesen Menschenfreund zu ehren.
Er ist mein Held |
Victor Gollancz, dessen Vater orthodoxer Jude war, bezeichnete sich selbst als Christ. Sein großes Anliegen nach dem 2. Weltkrieg war die Versöhnung im weitesten Sinne. 1945 gründete er die S.E.N.-Bewegung: Save Europe Now, wobei er vor allem für Freundschaft mit Deutschland und der Sowjetunion warb. Er organisierte sogar Paketsendungen für Deutschland, als die britische Regierung noch dagegen war. Schon früh hatte er vorausgesagt, dass 6 Millionen Juden ihr Leben lassen würden, eine Vision, die ebenso furchterregend wie wirklichkeitsnah war.
Er warb auch für Verständnis und Anerkennung in Bezug auf die Millionen deutscher und anderer Flüchtlinge, die von den Kommunisten aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Heute ist er in der großen Öffentlichkeit fast vergessen, obwohl er zu den großen Menschenfreunden gehörte, die die Welt hervorgebracht hat. Seine Menschlichkeit stand damals ziehmlich alleine da. Wir könnten ihm ruhig ein liebendes Gedenken widmen, wenn wir an der Victor Gollancz Straße in Westberlin vorbeigehen oder an den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels denken.
Victor Gollancz ist keineswegs ganz unaktuell geworden. Im vergangenen Jahr gab es wieder ein Gollancz-Festival in London, wo sein Publikationsgeschmack weiter gepflegt wird. Den Gollancz Freaks (Gollancz-Narren) kann ebenfalls beigetreten werden. Eine höchst faszinierende Art und Weise, sein Andenken zu pflegen und diesen Menschenfreund zu ehren.
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