Samstag, 18. Februar 2017

Liebe Amerikaner

Es ist nicht so, dass alles was aus Amerika kommt, gut ist. Heute erhielt ich von Freunden in den Staaten einen Artikel geschickt, in dem dargestellt wird, dass deutsche Touristen zur Zeit nicht in die Staaten reisen wollen, weil Euer Präsident nicht alle Latten am Zaun hat. Schon unter Bush, dem Jüngeren, war manchem sauer aufgestoßen, dass wie gedruckt gelogen wurde. Es ging um die Frage, ob Saddam Hussein im Irak über Massenvernichtungswaffen verfügt, die den "Weltfrieden" bedrohen  könnten. Keine amerikanische Fehleinschätzung einer militärischen Lage war das Problem, sondern, dass offiziell gelogen wurde, um befreundete Nationen mit in einen Krieg zu ziehen, den niemand wollte. Im Falle Deutschland und Frankreich ging das schief. Die beiden machten nicht mit.

Massenvernichtungswaffen? 
Dann die 4 Milliarden Dollar, wöchentlich, die im Irak in die Aufrechterhaltung der Ordnung nach dem verbrecherischen Regime Saddam Husseins in das Land gesteckt wurden. Man stelle sich vor: wöchentlich 4 Mrd Dollar amerikanische Steuergelder.  Oder waren es mehr? Wem kann man da glauben? Die größenwahnsinnige Einstellung der amerikanischen Politik wurde da so richtig sichtbar. Auch die Arroganz der Großmacht. Und die Sorglosigkeit, mit der man Milliarden verpulvert. Eine wöchentliche Milliarde für die Verbesserung der Lage der armen irakischen Bevölkerung hätte im Jahr 365 Mrd Dollar Hilfe ergeben. Völlig unvorstellbar.

George Dabbelju Bush, schon vergessen? 
Wenn dann einer Präsident wird, der Amerika wieder groß machen möchte, wie er gebetsmühlenmäßig verkündet, wird vor aller Welt sichtbar, dass hier etwas nicht stimmt. Niemand hat etwas dagegen, sein Land zu lieben, obwohl übertriebener Patriotismus schnell zum Himmel stinkt. Aber alles Bisherige auf den Kopf zu stellen, ist sicher kein Weg, das eigene Land zu sichern, und alliierte Freunde grundlos zu vergraulen. Was dieser Donald Trump an Selbstüberschätzung und an ungeheuren Behauptungen bisher von sich gegeben hat, ist beängstigend. Hier wird mit dem Hammer auf alles eingedroschen, was nicht nach einfältiger Amerikaliebe aussieht.

Geht's nicht etwas kleiner? 
Die Pressekonferenz von gestern gibt nicht gerade Hoffnung, dass dieser Politschwärmer noch die Kurve kriegen könnte. Bei allem wohlmeinenden Verständnis eines Großteils der Weltbevölkerung muss befürchtet werden, dass  das Maß bald voll sein wird. Wenn man seine amerikanischen Freunde auf Dauer nicht verlieren möchte, muss ihnen klar gesagt werden, dass die Zeit für diesen Spinner eigentlich schon abgelaufen ist. Diplomatisches Hin- und Hergerutsche kann da auch nicht mehr helfen. Liebe Amerikaner, es ist scheißegal, wieviele von Euch noch ahnungslos hinter ihm stehen. Habt den Mut, mit diesem Herrn Tacheles zu reden und ihn in Würde zu verabschieden.





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