Freitag, 24. Februar 2017

Die Demokratie am Abrutschen.

Vergessen wir nicht, dass Adolf Hitler demokratich gewählt wurde, obwohl die Umstände besorgniserregend waren. Vergessen wir auch nicht, dass er demokratisch nicht wieder abgewählt wurde, sondern sich im Bunker das Leben nahm, als es keinen Ausweg mehr für ihn gab. Seit Jahren krebsen wir mit dem Gedanken herum, die Demokratie sei das einzige Mittel, Politik zu machen und den Willen des Volkes  zu honorieren. Hitler und seine Parteigenossen haben sich einen Dreck um den Willen des Volkes geschert. Sie nutzten demokratische Wahlen, um an die Macht zu kommen.

Oberdemokraten 
Jetzt operieren Nazisympatisanten wie Höcke, Petry, Meuthen und Storch mit der Idee herum, man könne sich frei äußern, schließlich lebten wir in einem demokratischen Land. Hier wir für jeden ernsthaft fühlenden Demokraten die Sache brisant. Wieviel Demokratie ertragen wir, wo sind die Grenzen, und was wollen wir? Wenn es heute möglich ist, mit Hilfe der Medien, vor allem der sozialen Medien, die Massen gegen Minderheiten aufzuwiegeln, ihnen Furcht und Unzufriedenheit einzuflößen, die Wirklichkeit zu verdrehen, dann haben wir eine Situation erreicht, die durch einfache demokratische Mittelchen nicht mehr zu bewältigen ist.

Hitler behauptete, die Juden seien an allem schuld. Die Versailler Verträge zerstörten die Existenz Deutschlands und die Welt wolle den Untergang unseres Landes. Diese Mischung von hassgeprägten und furchtgetriebenen Äußerungen bestimmten das Wahlvolk, das den Faschisten ihre Wünsche erfüllte, durch Wahlen, also ganz demokratisch.

Vater als Holocaustleugner 
Haben nicht die USA durch die Wahl eines Donald Trump gerade gezeigt, dass die Demokratie nicht mehr intakt ist? Eine nicht einmal raffinierte Mischung aus Charisma, Lügen und Verleumdungen reichte aus, mit einer fraglichen Mehrheit einen Menschen in die Präsidentschaft dieses Landes zu spülen, der in jeder Hinsicht unfähig zum Regieren ist. Wie kann die Demokratie so etwas in Zukunft verhindern? Dabei drohen ähnliche Gefahren in Holland, Frankreich und Deutschland. Der Brexit in England war ebenfalls scheinbar demokratisch zustande gekommen. Ein Austritt aus der EU, der durch weniger als 30 Prozent der vorhandenen Stimmen manipulativ herbeigeführt wird und sicher keinen Fortschritt bewirkt.

Erinnerungskulturbanause 
War es nicht Winston Churchill, der gesagt hat, dass die Demokratie die schlechteste Regierungsform sei, außer all den anderen, die davor ausprobiert wurden? So, oder ähnlich. Der bloße demokratische Gedanke, basierend auf der Gleichheit vor dem Recht, der Möglichkeit der Abwahl und der Achtung vor Minderheiten, um nur einige Grundzüge zu nennen, ist nicht mehr der Leitfaden für das Regierungsgeschäft. Der Zwist unter den Parteien und sonstigen Interessengruppen ist zu groß. Die Gegner beschnüffeln sich wie Feinde. Eifersüchtig beobachtet jeder jeden. Es müssen vermittelnde Elemente in den Meinungsstreit eingeführt werden.

Vielleicht sollten wir auf neue Töne aufmerksam werden.  Wie geht man miteinander um, wenn man miteinander auskommen möchte? Milliardäre können sich alles leisten. Auch den Streit um Besitz. Zu essen gibt es für sie genug. Arbeiten müssen sie nicht unbedingt. Die Reichen dieser Welt, etwa 1% der gesamten Weltbevölkerung weden keine Vorschläge zur Verbesserung von Demokratien machen. Sie können sich Besitz, Gänseleber, Sex und eigene Inseln leisten. Wenn sie geliebt werden wollen, müssen sie sich etwas einfallen lassen. Ungefähr so wie die ersten Christen.


Jede Gemeinschaft hat im Laufe der Zeit Werte entwickelt, die auf gegenseitiger Rücksichtnahme beruhen. Das geht bis hin zur selbstlosen Liebe, Achtung, Gastfreundschaft und Fürsorge. Jeder echte Staat erkennt dieses als Grundwerte an. Natürlich gehören Offenheit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit dazu. Hinterhältige Wahlversprechen gehen da nicht. Mahatma Ghandi wäre der Führer einer solchen Demokratie, nicht ein Donald Trump oder eine Marine Le Pen. Hatten die Blumenkinder von einst nicht propagiert, Liebe zu machen sei besser als Krieg zu führen? Auch die frühen Christen kamen diesen Idealen sehr nahe. Ich glaube, eine moderne Demokratie kann nur bestehen, wenn die Liebe einer ihrer Grundpfeiler ist.








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