Sonntag, 29. Januar 2017

Ich bin Frauen schon sehr nahe gekommen.

Doch immer nur, wenn ein herzlicher Konsens vorlag. Deshalb habe ich die Nichte des amerikanischen Präsidenten nur zum Tanz über das Parkett geführt. Sie hieß Anne Nixon und war ein ganz nettes Mädchen. Ihr Onkel hatte damals noch nicht an Watergate herumgemacht. Aber unsympathisch war er allemal. Hätte es das Internet schon gegeben, Richard Nixon hätte sein weltweites Fett abgekriegt, bei allem Respekt.


Näher als meiner Tanzpartnerin Anne bin ich einem amerikanischen Präsidenten nie gekommen, obwohl ich nicht nur einmal in Washington war. Es gibt wichtigeres im Leben, als einen amerikanischen Präsidenten zu sehen. Heute freue ich mich darüber, denn ein Eiertanz à la Theresa May blieb mir dadurch erspart. Zuhause, im sicheren London, kann sie den Mund wieder aufmachen und Trumps Einreiseverbot für Muslime kritisieren. Der sagenhafte Spruch John F. Kennedys, ich bin ein Berliner, war damals Balsam für deutsche Seelen. Ein Irrer hat ihn ermordet. Kennedy war ein Präsident, über dessen IQ man nicht nachdenken musste.


Die Dinge haben sich geändert. Überall sind nationale Töne in die Politik eingeflossen. Polen, Ungarn, Großbritannien, Frankreich, Türkei, Holland. Sicher habe ich das eine oder andere Land vergessen. Die USA zum Beispiel. Wer hätte gedacht, dass dieses Land mit Führungsanspruch, Nato-bewusstsein, Atombombe (auch schon mal zum Einsatz gebracht), das die Indianer als Ureinwohner fast ausgerottet hätte und immer schon Flüchtlingen aus der ganzen Welt freudig Aufnahme gewährt hat, so tief sinken kann?


Dabei ist es nicht der Vielvölkerstaat Amerika, der die Welt entsetzt, sondern ihr noch fast neuer Präsident, der vom Größenwahn befallen scheint. Bei Donald Trump kann man die IQ-Frage mit Recht stellen, denn, was so alles an Unsinn unter seinem Toupet hervorkommt, ist alles andere als die bloße Feststellung, ich bin ein Amerikaner.  Soviel haben wir begriffen. Gerade versucht die Welt herauszufinden, wohin die Reise gehen wird. Uns aufgeschlossenen Weltbürgern schwant Schlimmes.  Wer wird Donald Trump in die wohlverdiente Zwangsjacke stecken? Die Welt hat schon genug Sorgen. Klimawandel, Sicherheit, Hunger, Hass. Einreiseverbote sind so unnötig wie ein Kropf. Amerika: du musst deine ganzen Kräfte aufwenden, um diesen Verrückten wieder loszuwerden.


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