Donnerstag, 20. Oktober 2016

Hallo, Wien! Halloween, in Yorkshire.

Ich weiß nicht, was mich gepackt hat, aber dieses Halloween mit seinen abenteuerlichen Schreibweisen, ist mir nicht geheuer. Wir kamen dazu wie die Jungfrau zum Kind. Die Ursprünge scheinen aus Irland und/oder Wales zu kommen. Keltische Anfänge, in heidnischen Urzeiten? Heute soll es vor allem Kindern das Gruseln lehren. Und Erwachsenen derben Spaß bereiten. Häuser und Fassaden werden geschmückt. Viele empfinden tiefe Gefühle. Hier in Großbritannien scheint Halloween verankert, wie der Karneval im Rheinland. Auch etwas protestantisch.


Ich habe mir sagen lassen, dass traditionell katholische Länder wie Österreich mit Halloween nichts am Hut haben. Dennoch gibt es Ende Oktober auch in den römisch belasteten Ländern so etwas wie Halloween, nämlich den Totensonntag, der allerdings eher zur Stille als zum Klamauk anregt. Man gedenkt der Verstorbenen, mit Blumen, Kränzen, Kerzen und Gebeten. In den drei vergangenen Jahren unseres Lebens in Wien, ist mir außer dem Totengedenken nichts derartiges aufgefallen.

Grusel grusel 
Höchstens konnte man einem ausgehöhlten Kürbis begegnen. Zum echten Gruseleffekt für Kinder konnte bei Anbruch der Dunkelheit auch schon mal eine Kerze im Kürbis brennen. Natürlich hat die amerikanische Trumpveräppelungsindustrie längst zugeschlagen: Masken des gruseligen US-Präsidentschaftskandidaten Trump stehen allenthalben zum Verkauf. Die schnuckelige Hilary Clinton darf dabei nicht fehlen.


Mir ist dieses heidnische Herumgehopse etwas zuviel. Ich muss sofort an die Geldmacher denken, die sich schon lange Weihnachten, Ostern, den Muttertag, den Vatertag, den 1. Mai und alles andere angeeignet haben, um Gewinne zu machen. Hallo, Wien, möchte man da rufen, macht diesen Blödsinn nicht nach! Kürbis, ja, Halloween auf die irische Art ist vielleicht aber etwas überflüssig. Dann lieber in eines der irischen Pubs gehen und ein ungruseliges Bier trinken. Auch eine echte Kürbissuppe mit gerösteten Sonnenblumenkernen kann ganz herrlich schmecken. Wer die erfunden hat, verdient einen Gedenkstein. Er muss jedoch nicht am Totensonntag mit Kerzen beleuchtet werden. Außerdem wünsche ich mir, dass dieser amerikanische Herr, der die Frauen so runtermacht und kaum Steuern bezahlt, keine Chance bekommt, seine armen Landsleute das Gruseln zu lehren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen