Sonntag, 7. Februar 2016

O-Gott-o-Gott


Das Ende des Jahres, wir haben es gerade hinter uns gebracht. Christ ist geboren. Es gibt wunderschöne Lieder, die dies besingen. Glauben wir eigentlich noch an solche Geschichten? Theologen bemühen sich heute, etwas moderner zu sein. An Adam und Eva müssen wir nicht glauben. Die Sache mit den Engeln ist auch so eine Sache. Daran zu glauben tut nicht weh. Aber mit dem Teufel haben wir schon einige Probleme. Er kann sich in unseren Gehirnen festsetzen, und manche werden ihn nie mehr los. Der Islam, der den Sheitan kennt, blieb uns allen unbekannt.  Als Kinder haben wir gesungen: Allah ist groß, Allah ist mächtig, wenn er sich streckt, drei Meter und sechzig. Als blasphemisch haben wir das nie empfunden. Wir wussten nicht einmal, dass Allah so etwas wie ein Gott war. Und Sheitan war eher eine Witzfigur aus den Karl-May-Büchern.


In den USA gibt es einen republikanischen Präsidentschaftsbewerber namens Donald Trump, der Muslimen die Einreise verbieten möchte und auch noch wegen anderer Dummheiten ein bisschen berühmt geworden ist. Sein Konzept von Frauen grenzt an Schwachsinn. Es ist zu hoffen, schon im Interesse der Vereinigten Staaten, dass ein solcher intellektueller Fehlschlag im letzten Augenblick noch vermieden werden kann. Toleranz ist, wenn man in Süddeutschland ein gutes Essen als jesusmäßig gut bezeichnen kann, ohne gleich gesteinigt zu werden. Man kann sich dort auch jesusmäßig ärgern. Rückschlüsse auf eine Religion zu ziehen, die man gar ablehnt, wäre da etwas gewagt. Auch Religionen müssen nicht immer tierernst sein. Wenn dabei gelacht werden kann, ist es auf jeden Fall gesünder. Jesusmäßig lachen, das wär’s!


Siebzig Jungfrauen? Ich weiß nicht! 

Warum sind vor allem die selbsternannten Träger von Religionen so humorlos? Ich könnte mich kringeln vor Lachen, wenn ich daran denke, dass ich einer von jenen Jungmännern wäre, die mit einem Explosionskörper am Körper explodieren (nicht ohne andere mit zu ermorden), um dann im Jenseits 72 Jungfrauen vorgesetzt zu bekommen. Ich versuche zu verstehen, wie viele Unterrichtsstunden man verpasst haben muss, um so etwas attraktiv zu finden. Wer rechnen kann, weiß, dass 1 bis 2 Jungfrauen mehr als reichlich sind. Aber, was ist schon eine Jungfrau heutzutage? Oder darf man darüber womöglich auch keine Scherze machen? Traurig genug ist der Gedanke ja.

Doch zurück zum Christentum, das sehr vielseitig in Erscheinung tritt, wobei es da sogar Hexenverbrennungen gegeben hat. Und sonstige Ketzer lebten auch nicht ungefährlich. Ganz zu schweigen von den vielen unschuldigen Kindern, die in die Fänge ihrer frommen Schänder geraten sind. Da vergeht einem das Witzemachen. Also, andersherum gefragt: gibt es einen Gott, der das alles zulässt? Wer ist er und wie sieht er aus? Ist er ein Mann, eine Frau oder ein Es? Ist er/sie/es gerecht oder ein wütender Bestrafer? Wer diese Fragen nicht beantworten kann, kommt vielleicht zu dem Schluss, dass es diesen alten bärtigen Herrn gar nicht gibt. Am besten, wir machen uns von diesem Gedanken frei.



Den Beweis für einen Gott anzutreten, fällt schwer. Genauso wie der Beweis, dass es ihn nicht gibt. Haben wir da nicht über Jahrhunderte etwas geglaubt und mitgemacht, was uns von einer machtsüchtigen Schicht von Schriftgelehrten übergestülpt worden ist? Oder liegt gar in der frömmelnden Dusseligkeit oder dusseligen Frömmigkeit der Hase im Pfeffer? Müssen wir das alles einfach hinnehmen? Was wir auch denken und tun, wir müssen uns selbst entscheiden. So gesehen, haben wir eine Wahl. Und eine Verantwortung? 

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