Mittwoch, 4. März 2015

Edathy II

Es ist kein schönes Thema. In manchen Ländern (Großbritannien, Deutschland, Holland, Belgien, USA) grassiert die Jagd auf Kinderschänder, Vergewaltiger und Mehrfachtäter zur Zeit geradezu epidemisch. Manche tun so, als hätte man das gerade eben entdeckt. Die moralische Empörung mag sogar manchmalt gespielt sein, denn niemand möchte sich dem Gedanken aussetzen, er fände an diesen Enthüllungsjagden am Ende sogar Gefallen. Auf diesem Gebiet kann man sagen, dass das Entsetzen nicht groß genug sein kann. Allzu viele dieser meist männlichen Monster nutzen ihre Autorität oder ihre Prominenz, um sich an Kinder heranzumachen. Oft wird behauptet, dass in früheren Zeiten solche Übergriffe auch gang und gäbe waren. Die Arroganz eines Herrn Edathy, der dem Gesetz raffiniert von der Schippe gesprungen ist, zeigt jedoch, dass man mit anderen Mitteln an diese Verbrechen heran muss. Ja, man muss dieses Verhalten als eindeutig kriminell erkennen, sonst nimmt das kein Ende.

Edathy hat zwar zugegeben, dass er nackte Kinder ausgespäht hat, ob er zugelangt hat, wissen wir aber nicht. Auch wenn das Schlimmste offensichtlich nicht vorgekommen ist, kann so etwas nicht mit einer Zahlung von 5.000.- € an eine Jugendschutzeinrichtung "abgegolten" werden. Diese Vergehen an Kindern sind ebenfalls eine Folge der sexuellen Befreiung, die ja auch positive Züge aufweisen kann. Dass man leichter "darüber" sprechen kann, ist ja recht schön. Zur Zeit wird die Größe des männlichen Organs öffentlich benamst. Genauer: der Schniedel, im schlaffen Zustand, darf im Schnitt 9,16 cm lang sein, im erigierten Zustand 13,12 cm. Das ist doch eine gute Meldung, nämlich, dass ein Herr zwischen 17 und 91 Jahren nichts zu befürchten braucht, wenn er ein klein wenig von der Norm abweicht. Das heißt ja noch lange nicht, dass Mann mit seinen Trieben Amok laufen darf. Was er auch nicht darf, aber dank gewisser sexueller Lockerungen gelegentlich tut (du armes Schwein), ist das Entblößen des Gemächts in menschenleeren Parkanlagen, um einsame Spaziergängerinnen zu erschrecken. Manche exhibitionistisch so angegangene Frau reagiert dann mit lautem Gelächter, was Bestrafung genug ist.

Der Edathy-Effekt ist dagegen viel schlimmer: dieser vergeht sich an der Unschuld von Kindern und Jugendlichen. Ohne Scham natürlich. Und gerade das macht die Sache so gemein. Kein Geständnis und natürlich auch keine Reue. Dafür Zahlung einer Summe. Da darf man sich nicht wundern, wenn bald alle Schweinereien mit Geld zu regeln sein werden. Käufliche Liebe ist arg genug und hat mit Liebe nichts zu tun. Ein erwachsener Mensch kann seine Sexualität notfalls auch mit Geld bestreiten, aber, bitteschön, Kinder müssen ein für alle Mal tabu sein. Das wollte ich zu meinem Blog von gestern (Edathy - gebrandmarkt) noch hinzufügen.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen