Donnerstag, 4. September 2014

London könnt ihr vergessen!

Die Befürworter der schottischen Unabhängigkeit sind sich doch nicht so ganz sicher. Sie fluchen auf London, ganz so wie die Bayern das manchmal mit Berlin tun. Der bayrische Löwe hat sich allerdings als etwas zahnlos erwiesen. München ist die glitzernde Hauptstadt einer hübschen deutschen Provinz geblieben, auch wenn Herr Dorint versucht, den anderen eine Maut aufzuschwatzen. Zuweilen brüllt er eben noch, der Löwe, oder was von ihm übrig geblieben ist. Dennoch lieben die Preußen alles was bayrisch ist. Und die bajuwarischen Royalisten finden die Restrepublik auch ganz akzeptabel. Kompromisse liegen eben in der Mitte.


Zurück zum Referendum in Schottland, das am 18. September steigen soll: Sean Connery, der 84 jährige Bondheld, setzt sich für ein unabhängiges Schottland ein. Klein-Britannien, sozusagen. Die Folgen wären eher unangenehm. Wir haben in Europa schon genügend Ministaaten, die vor Nationalstolz nur so strotzen, aber sehr wohl wissen, was sie an einem größeren, tatkräftigen Europa haben, das wir noch nicht haben. Das kann sich auch Herr Cameron sagen, der immer etwas gereizt wirkt, wenn er vom europäischen Kontinent spricht. Ein eigener schottischer Wetterbericht ist deshalb nicht das Wesentliche, um das es geht. Auch nicht die Einführung einer neuen Währung, sondern, angesichts der rasanten Enwicklung der Welt, sondern ein sicherer Hafen für die bereits tosenden Stürme. Das Schlucken der Kleinen, durch die Größeren. Militärisch, wirtschaftlich, politisch und demographisch gefressen werden. Nur ein Beispiel: Milliardäre können sich heute problemlos genügend Abgeordnete kaufen, dazu Schlüsselstellungen erwerben, Länder erpressen, Preise diktieren usw.
 Ist doch auch nicht schlecht, oder? 

Das 5 Millionenvölkchen der braven Schotten kann da noch leichter untergebuttert werden. Teile und herrsche war einmal die britische Devise. Das hatte lange ganz gut geklappt. Jetzt ist die Zeit gekommen, das Taschengeld zusammen zu kratzen, es zusammen zu legen, und in einen Topf zu werfen. Die kleinliche, auch etwas lächerliche Nationalempfindlichkeit ist längst überholt. London ein bisschen zu kitzeln ist eine Sache, den Stuhl vor die Tür setzen eine andere. Das werden die Schotten in den letzten Tagen vor dem Referendum sehr bedenken. Die Drohung, durch ein Referendum etwas später auch den Austritt aus der EU zu betreiben, halte ich hingegen für schlechte Propaganda. Wirkungsloses Gestammel aus der Downing Street Nummer 11, oder war es Nummer 10???












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