Donnerstag, 20. Februar 2014

Wiener G'schichten - Iran-Gipfel und Opernball

Es wird nicht nur gefeiert in Wien. Auch große Politik kommt manchmal vor. Während die Europäische Union ihren Druck auf die ukrainische Regierung mit Sanktionsdrohungen erhöht, und Vitali Klitschko mit den Oppositionellen diesem mörderischen Präsidenten Janukowitsch weiterin mutig die Stirn bieten, findet in Wien ein Iran-Gipfel statt, an dem die fünf Veto-Mächte der Vereinten Nationen plus Deutschland und die EU-Außenbeauftragte Ashton teilehmen. Der iranische Außenminister Zarif ist auch hier, das Ziel ist ein Weiterkommen in den Verhandlungen, was die vermuteten heimlichen Arbeiten an einer Atombombe im Iran betrifft.


Da es sich heute im Leben fast nur um Einnahmen und Ausgaben handelt, hier einige Zahlen zum bevorstehenden Wiener Opernball, der die Wiener Welt in Atem hält: Wieder werden ca. 5000 Gäste den schönsten Ballsaal der Welt (die Wiener Oper) füllen. Die 40.000 Gläser werden unter anderem mit Champagner (ab 32 €), dem Opernballcocktail "Soirée Rouge" (14 €) und Sekt ( ab 11 €) gefüllt werden. Ein Glas Rotwein oder Bier gibt's schon für 8,50 € und drei Austern für 18 €. Bleibt zu erwähnen, dass die Flasche Schampus schon für 305 € und ein paar Würstchen mit Brötchen für 10 € zu haben sind. Tanzen bis in die Puppen ist auch erlaubt. So feiert Wien einmal im Jahr sich selbst.


Andererseits ist das ganze Jahr über Trubel, wenn man den Duty-Free-Spezialisten glauben darf: zwar ist es unmöglich, die (zollfreien) Käufe der EU-Bürger unter die Lupe zu nehmen, aber die Zahl der nicht-Europäer, die hier einkaufen, spricht Bände. An Zahl der angereisten Touristen liegen die Russen vorn. Dann kommen die Chinesen. Die Ukraine und Taiwan nehmen an Besucherzahl die Plätze 4 und 5 ein, und Thailand ist die Nummer 6. Wenn es jedoch darum geht, wer am meisten Geld über den Tresen schiebt, haben die Hongkongchinesen mit 1008 € je Einkauf die Nase klar vorne. Dieser Umsatz ist jedoch gegenüber den Vorjahren um 14% gesunken. Thailand hat 33% zugelegt und gibt pro Einkauf 742 € aus, gefolgt von Aserbaidschan (596 €), China (590 €) und Kasachstan (567 €). Das lässt tief blicken und zeigt, dass unsere gängigen Vorstellungen von der Umverteilung des Geldes überholungsbedürftig sind.

Dass dann ein obdachloser Ungar mit seinem letzten Geld einen Lottoschein kauft und 2 Millionen € gewinnt, wie soll man das nennen? Ausgleichende Gerechtigkeit? Gibt es noch Wunder?






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