Montag, 22. Juli 2013

Aus der Mode gekommen - das Kleid geht in den Müll

Wer mitten im Leben steht, geht auch gerne mit der Mode. Beim Zappen durch über 200 Kanäle entdeckt man leicht auch die Modekanäle, die Tag und Nacht pausenlos die Mode von heute, gestern und vorgestern Revue laufen lassen. Nein, es handelt sich nicht um Kate, die im Umstandskleid zu den Wehen ins Krankenhaus befördert wurde. Bei der Kleidermode ist es ähnlich. Wenn es nach den Modemachern ginge, würde diese alle 3 Monate einen neuen Trend befördern. Zum Glück ist das Taschengeld begrenzt und die Masse Volk lässt sich nicht so leicht von einem Modetrip zum anderen mitreissen.

Fashion Week in London hat es zu einem gewissen Ruhm gebracht. Karl Lagerfeld kämpft in Paris tapfer gegen die Versteinerung an. Auch einige Japaner gönnen sich eigene Modeschauen, und Düsseldorf redet auch mit, aber eher im Hintergrund. Die Italiener schreien ganz laut, wobei die Männermode vielleicht die eleganteste ist. Die Berliner Durchreise ist wohl Schnee von gestern. Da ich selbst seit Jahren jedem Modetrend erfolgreich ausweiche, kann ich nicht mehr mitreden. Jedoch: man hat die Modekanäle mit ihren pausenlos defilierenden Models, nach Geschlechtern getrennt.


Interessant, was man da beobachtet. Zuerst die Damen: Eine unnatürliche Gangart, ein Bein abstrus vor das andere setzend. So laufen sie in die Kamera, die Händchen lässig in den Taschen. Hüte, manchmal, Lächeln, nie. Dagegen, dunkle Mienen, gewollt unfreundlich. Bedrohlich sein wollend. Das Lebendgewicht eines Models: n'en parlons pas! Als kräftiger Macho könnte man so ein unterernährtes Ding mit einer Hand hochheben. Warum so viele Mädchen auf den Laufsteg wollen? Wenn Kindergärtnerinnen soviel wie Models verdienen würden, gäbe viel weniger davon. Wenn man bedenkt, wie unerotisch so ein Catwalk ist, fragt man sich, warum überwiegend ältere Menschen sich die Mühe machen, untragbare Klamotten in der ersten Reihe zu beäugen.

Absolut unsexy sind auch die Boys: Männer würde ich das nicht nennen, was man da schlendernd heranzotteln sieht. Bubis, die sich verzweifelt bemühen, was herzumachen. Dabei tagen sie Jacken, Jäckchen, Pullis, Höschen, Schals und sonstiges Beiwerk, und, wie die weibliche Seite, vor allem kein Lächeln auf dem Gesicht. Das Spindeldürre an ihnen versteht sich von selbst. Eine stämmige Bedienung aus einem bayerischen Bierzelt würde zwei dieser Jünglinge gleichzeitig in die Höhe stemmem. Ein Leibwächter im Citybereich kommt sicher nicht auf die Idee, den kindlichen Firlefanz der Modejungs zu tragen. Aber, irgendwo muss es doch auch hierfür einen Markt geben. Stimmt es, dass wir das modische Zeug im Affekt kaufen, und nach kurzer Nutzung in den Müll kippen?


Bei den gegenwärtigen Sommertemperaturen wäre das Nacktgehen sehr zu empfehlen. Millionen von Textilien blieben ungenutzt. Und noch etwas würde klarer zutage treten: dass die meisten Menschen eher korpulent sind und für diesen Modekram nicht infrage kommen. Dafür könnte ich mir gut vorstellen, dass weniger Modebewusstsein der allgemeinen Erotik Vorschub leistet.























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