Montag, 17. Juni 2013

Wiener G'schichten - Ein Sonntag im kaiserlichen Park

Die Wetterauguren verkünden einen warmen, regenfreien Sonntag. Wir lassen das Frühstück ruhig angehen, Kaffee, Tee, Steyrisches Geselchtes, Dinkel- und Weißbrot. Drei Marmeladen und den Honig aus der Gegend von Baden bei Wien. Die Rosen vom Supermarkt bemühen sich tapfer, nicht den Geist aufzugeben.
Frühstück mit Frosch.

Die U-Bahn ist gut besetzt. Die Kleidung sommerlich. Man sieht das Übermaß an Speck auf den menschlichen Rippen. Wir fahren hinaus nach Schönbrunn, dem Sommersitz der kaiserlichen Familie. An Japanern fehlt es heute nicht. Wir besichtigen nicht das Schloss, das ein großes Kleinod im Stil von Versailles ist, sondern ergehen uns im kaiserlichen Park.

Seltsames Getier: ein Ölkäfer, der wohl zu den größten Käfertieren in Europa zählt. Über 5000 Arten Käfer gibt es allein in Mitteleuropa. Cathies Arm musste zum Größenvergleich herhalten. Der Park von Schönbrunn gehört heute dem Steuerzahler, auch wenn hier gelegentlich noch royale Kutschen durch die weiträumigen Alleen ziehen. Man joggt, man fotografiert, man setzt sich auf eine Bank. Während die Asiaten es vielleicht vorziehen, zum Mittagessen in eines ihrer zahlreichen fernöstlichen Restaurants zu gehen, setzen wir uns in ein Wienerisches Gasthaus, das "Zum rosaroten Flamingo" heißen könnte. Es liegt am Eingang des Parkes und bietet ein herrlich-echtes Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat.
Viele tragen den Schirm als Sonnenschirm. Auch jüngere Frauen. Das sieht so aus, wie ein neuer Modetrend. Dann läuft uns wieder ein komischer Vogel über den Weg. Er trägt eine zitronengelbe, zweireihige Jacke zu schwarzen Hosen. Der Mann: mittleren Alters, gertenschlank, das Gesicht ziehmlich unscheinbar. Keine Begleitung. Wir liefen ihm ein paarmal über den Weg. Ich habe ihn nicht fotografiert. Wie kann man nur?














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