Mittwoch, 5. September 2012

Paralympics - meine Trauer ist echt!




Nicht wegen des bescheidenen Platzes im Medaillenspiegel, sondern, wegen des recht begrenzten Interesses, das diese kühnen Spiele in London zu wecken scheinen. Es ist eben doch so, dass der unversehrte Mensch mehr gilt als der versehrte. Gut, wir gehören auch bei den Paralympics nicht zu den allerbesten. Russland und Großbritannien halten noch die zweiten Plätze hinter China, das wahrscheinlich auch in dieser Disziplin nicht mehr zu schlagen ist. Daran haben wir uns schon gewöhnt. Deutschland hält Platz 8. Ehrenvoll, aber mit insgesamt jetzt 30 Medaillen nicht gerade aufsehenerregend.

Dabei schaffe ich es selbst nicht, regelmäßig bei den Paralympics zuzuschauen. Das Leid, das diese mutigen Athleten zuerst überwinden mussten, um selbstbewusst an einer körperlichen Höchstleistung zu arbeiten, ist mir immer gegenwärtig. Ich könnte weinen, wenn ich DARAN denke. Es ist echt zu viel für mich. Auf Medaillenplätze kommt es da wirklich nicht an. Ja, dabeisein ist hier alles. Ich kann die Freude mit diesen Vorbildsportlern teilen, dabei sein zu können. Und gewonnen haben sie auf jeden Fall.


Doch das Elend der Gebrechlichen in allen Ländern ändert sich damit nicht. Es bleibt unbeschreiblich. Hoffentlich bewegen diese Spiele etwas: ein größeres Bewusstsein in unseren Köpfen, dass körperliche Versehrtheit nicht verschuldet ist, und dass man etwas tun kann, um zu helfen, wenn Hilfe gebraucht wird. Man ist sich oft nicht klar darüber, wie gut es uns physisch und psychisch intakten Menschen geht. Könnten wir nicht an einem olympischen Programm teilnehmen, das mehr Verständnis für die Gebrechen anderer herbeiführt? Sicher wäre da die eine oder andere Goldmedaille zu holen.

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