Freitag, 17. August 2012

Israel - deine Freunde werden weniger!

Ich weiß nicht, in wie viele Fettnäpfchen der amerikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney bei seinem kürzlichen Israelbesuch getreten ist. Ich weiß jedoch, dass dieser Spezialist für Ungereimtheiten gezielt das jüdische Wählerpotenzial in den USA im Auge hatte, als er den Konflikt mit dem Iran ansprach. Auch seine sonstige Geistesabwesenheit wird hoffentlich dafür sorgen, dass der amtierende Präsident, Barack Obama, dem man mangelnde Intelligenz nicht nachsagen darf, wieder gewählt wird. Seine Zurückhaltung bei israelischen Kriegsdrohungen gegen den Iran ist eher beruhigend.

Was wir nicht gebrauchen können, sind Hitzköpfe, die aufgrund von nicht bestätigten Gerüchten an einem Zeitzünder herumbasteln, der einen Weltkrieg auslösen könnte. Niemand ist über die offensichtlichen Pläne des Iran, Atomkraft auch als militärisches Kampfmittel zu benutzen, entzückt. Der Drang des aufmerksamkeitsgeilen iranischen Präsidenten, Mahmud Ahmadinedschad nach Anerkennung ist nicht zu übersehen. Man weiß wirklich nicht, wie weit dieser Hitzkopf gehen würde. Andererseits ist nach letzten Erkenntnissen nicht klar, wie weit seine Atompläne wirklich gediehen sind. Wenn Israel seinen amerikanischen Verbündeten vertraut, kann es zuwarten, denn der jetzige Präsident, der immerhin eine Großmacht repräsentiert, möchte den Iran auch nicht einfach so zur Bedrohung werden lassen.

Was aber jetzt bekannt wird, durch eine Enthüllung eines amerikanischen Bloggers Namens Silverstein, ist beunruhigend. Danach handelt es sich bei den israelischen Drohgebärden gegen den Iran nicht mehr um bloßes Säbelrasseln, sondern um viel mehr: Berechnungen, wie ein Angriffskrieg aussehen würde: etwa 30 Tage israelischer Angriff, wenige Tote, Zerstörung der Atomanlagen im Iran. Und wie reagieren China und Russland, die offensichtlich auf Seiten Irans stehen? Was machen wir mit Baschar el Assad, dem todessüchtigen Diktator von Syrien, falls er sich noch länger halten kann? Und Barack Obama wird sich weder vor, noch erst recht nach den Wahlen, die er gewinnen wird, in ein solches Abenteuer ziehen lassen.

Seltsam, das offizielle Schweigen und die Stummheit der Medien im Augenblick: Niemand wagt es, Israel klar und deutlich zu sagen, dass ein Angriff auf den Iran zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine völkerrechtswidrige Handlung wäre, die international durch nichts abgedeckt ist. Ich glaube, Israel kann es sich angesichts der eigenen Probleme im Lande nicht leisten, Freunde zu verlieren. Hatte Günter Grass recht, als er mit einem unglücklichen Gedicht die israelische Bedrohung des Iran rügte und dadurch innerhalb weniger Tage zur Persona non grata erklärt wurde? Es juckt wahrscheinlich keinen, wenn er in Israel nicht willkommen ist. Wenn aber traditionelle Freunde des Landes anfangen zu schweigen, dann ist etwas gesagt: Nämlich: Hört auf mit dem Gerassel! Es bringt euch nur noch mehr Feinde. Und einen solchen Krieg kann niemand gewinnen. Wollt ihr das?







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen