Die Bank war einmal ein seriöses Institut, das zum Sparen einlud. Die oft dunklen Geschäfte von Privatbanken haben gelegentlich dazu geführt, dass diese "umgemacht" hat. Andere florieren ungemein. Um die Seriosität der Banken zu unterstreichen hat man folgende Mittel eingesetzt: Glas, viel Glas, Beton, dunkle Limousinen und allesüberragende Wolkenkratzer. Die Brust Frankfurts, unseres Geldplatzes, ist daher architektonisch geschwellt. Hurra, wir haben unser Manhattan. Manche sprechen sogar von Mainhattan. Um ein 40stöckiges Hochhaus mit Personal füllen und rund ums Jahr durchfüttern zu können, muss der Bankengewinn beträchtlich ausfallen. Auch Aktienbesitzer, meist sehr stille Teilhaber, machen Druck, damit der Rubel rollt. Die armen Banker, die mit ihren Millioneneinkommen das Ganze am Laufen halten müssen, man möchte sie bedauern.
Es gibt noch selbstlose Wesen auf dieser Welt |
Der Sparer war mal ein Bankkunde, der gerne monatlich etwas zur Seite Gelegtes auf die Bank brachte. Mit den Zinsen waren die Banken immer knickrig, aber ein paar Prozent waren schon drin. Meist konnte man damit der Inflation noch ein kleines Schnippchen schlagen. Ich wollte neulich bei einer "honorigen" Bank für meine Kleinen jeweils ein Sparbuch anlegen, damit ich für sie etwas auf der hohen Kante habe, wenn sie es mal brauchen. "Wenn die Begünstigten schon über 18 sind, können wir ein halbes Prozent (1/2 %) Zinsen anbieten", hieß es da aus kompetentem Munde. Ich begriff sofort, dachte, leckt mich mal, und sagte: "vergessen sie's". Das heißt, dass der Sparer heute ein kleines Würstchen ist, der Bankkunde, wenn er nicht gerade selbst in Milliarden schwelgt, fast eine Persona non grata, die den reibachlosen Ablauf stört. Bei Überziehung des Kontos allerdings nehmen die Glashäuser 13 und mehr Prozent. "Wir müssen Gewinne machen. Die Konkurrenz tut es auch", wird da verschämt geflötet. Die Seriosität der Banken ist dabei längst der Gier gewichen, die jetzt allenthalben als Norm gesetzt wird. Dabei sollte ein Banker, dessen Institut ins Wackeln gerät, längst aus Scham daran denken, sich das Leben zu nehmen. Oder sonst irgendwie abzutreten, denn kriminelle Vereinigungen gibt es schon genug. Wir müssen sie nicht auch noch mit unseren Spargroschen am Leben halten.
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