Freitag, 24. August 2012

Breivik gewinnt - Armstrong verliert

Endlich ist er der Märtyrer, der er immer schon sein wollte. So könnte man das sieghafte Lächeln von Anders Behring Breivik bei der Urteilsverkündung in Oslo missverstehen. Und Lance Armstrong, der siebenfache Tour-de-France-Gewinner schaut eher grimmig in die Linse. Er hat gedopt, sagt man. Verglichen mit dem Irren aus Norwegen ein harmloses Vergnügen. Wo ist der Zusammenhang? Die Strafmaße der beiden sind angemessen. Der eine wird für immer einsitzen. Manche hätten ihm eine noch drastischere Strafe gewünscht. Das Lächeln des Mörders ist seiner geistigen Verfassung zuzuschreiben. Wer so etwas tut, der muss umnachtet sein.

Der andere hat nur gedopt. In der Welt des Sports ein unfaires und unsoziales Verhalten. Ganze Generationen von jungen Sportlern schauen zu einem solchen Idol auf. Bei drei Tour-de-France-Siegen war auch ein Deutscher beteiligt. Da wurde Jan Ulrich hinter Lance Armstrong zweiter. Soll der Zweite jetzt die Lorbeeren des Toursieges einheimsen? Hat er nicht auch gedopt? Wie kann man solche Verfehlungen unterbinden? Es muss etwas geschehen, damit die Jugend nicht auch noch diesen Sport-Idealismus verliert. Für viele ist Sport das einzige Ziel im Leben.

Rad ab!
Bei Breivik kann man nicht sagen, man hätte es verhindern können. Solche Menschen erkennt man nicht. Sie werden tolerant als Artgenossen akzeptiert, bis sie es getan haben. Beispiele gibt es genug. Wir müssen damit leben, dass es plötzlich ganz gefährlich werden kann. Dann wünscht man sich den entsprechenden (Helden)Mut, einzugreifen. Bei Doping kann man sich einfach abwenden und nicht mehr mitmachen. Die Aufmerksamkeit entziehen.
Jetzt haben beide irgendwie lebenslang.

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