Sonntag, 15. Juli 2012

Island - die Westmänner-Inseln



Das Frühstück, im Hotel Borg in Reykjavik, gleich nach der Ankunft, war von besonderer Art und etwas teuer. Klar, denn in diesem feudalen Haus der Dreißigerjahre war auch Marlene Dietrich schon abgestiegen und viele andere Promis. Bemerkenswert, der Räucherlachs, dazu der "hässliche Käse", ein isländischer Schimmelkäse und Audur, ein sehr würziger camembertartiger Käse. Zitronenmarmelade und Orange/Apfel/Karotten-Konfitüre. Auch Lebertran gehört zum isländischen Frühstück. Und vieles, vieles mehr. Ein Hauch von früher lag in der Luft, auch in den Zimmern.

Hotel Borg, Zimmer 201


Mit Thórdur und Inga machten wir uns auf die Reise nach Bakki, wo die Autofähre zur
Westmänner-Insel Heimaey nach etwa zwei Stunden erreicht wurde. Bei Thjódhildur und    Stefán konnten wir alle übernachten, nicht ohne vorher Dutzende von Hummerschwänzen verzehrt zu haben. Auch die drei Kinder (Thórdur Örn jr., Krístin Audur, Thóra und Klein Egill) haben uns freundlich empfangen, besonders die Kusine Inga aus Kanada und ihren Opa Thórdur. 

"Kapitän" Stefán in der Mitte, umringt von Opas

Stefán zeigte uns ein absolut neues Schiff, einen Trawler von der perfekten Art. Fast täglich auf Fischfang. Dann durften wir die Fischfabrik besuchen, die er als Geschäftsführer leitet. Eine total saubere, hygienisch perfekte Vearbeitungsmaschine von täglich ca. 300 Tonnen Makrelen und Heringen.


Es riecht stark nach Fisch. Die Makrelen kullern geköpft über Bänder bis sie in großen Paketen von mehreren Kilos tiefgekühlt verschwinden. Ein minutiös funktionierender Ablauf, dessen Ergebnis in europäischen Fischgeschäften landet.



Makrelen bis zum Abwinken

Dann durften wir eine Rundreise über Heimaey machen und die Spuren des Vulkanausbruchs von 1973 besichtigen. Hier spielt auch ein Krimi von Yrsa Sigurdarsdottir ("Glühendes Grabmal"), in dem in einem von Lava verschütteten Haus Leichen gefunden werden, darunter eine ohne Kopf, die während der Evakuierung der Insel dort hingeschafft worden waren. Dóra, eine Anwältin aus Reykjavik, vertritt einen Beschuldigten, der  damals in die Sache verwickelt gewesen sein muss. Spannend bis zur letzten Zeile. Gierig habe ich mich nach erkennbaren Zeichen dieses Krimis umgeschaut, denn das Buch hatte ich auf die Reise mitgenommen.



Wieder auf dem "Festland", wurde noch in der Nähe von Bakki ein Wasserfall, der  Seljalandsfoss entdeckt, und bei Selfoss ein mit Wasser gefüllter Krater fotografiert.

Kraterschau

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