Landschaft I |
Der Freiburger Horst Köbele ist keiner, der mit Galerien zu tun haben möchte. Auch Gefälligkeitsausstellungen in Bankfilialen lehnt er ab. Überhaupt: bringen Ausstellungen die lange erwartete Anerkennung? Was ist Anerkennung für einen Künstler? Das Häubchen auf der Sahne? Der wirtschaftliche Erfolg? Die Berühmtheit? Er hat zahlreiche Ausstellungen hinter sich: Freiburg, Berlin (1999, 2000), Hamburg, und gerade in Eichstetten im Kaiserstuhl, wo ich ihn besucht habe.
Kathedrale II |
Köbele gehört zu jenen, die keine andere Wahl haben: er muss arbeiten, er sucht immer Neues, kommt zu ungewöhnlichen Techniken und fordert seine eigene Fantasie immer wieder neu heraus. Als Junge machte er eine Lehre als Feinmechaniker. Das scheint auch heute noch in ihm zu stecken. Er geht mit Bedacht vor, sagt jedoch: ich muss schnell arbeiten, sonst gelingt es mir nicht. Auch überarbeiten will er nicht. Es ist halt so. Alles probiert er aus: Buntstifte, Aquarell, Metall- und Kratztechniken. Das mutet technisch an, wird jedoch Kunst von der eindrucksvollen Art.
Ganga III |
Seine Themen sind jetzt: Kelp, Landschaften, Kathedralen, Nonfigurativ, Sitarspieler, und Häuser. Kelp muss erklärt werden: es handelt sich um tausende von Algenarten, darunter die Braunalge, die besonders viele Vitamine und Mineralstoffe (wie Jod) enthält , und die durch Photosynthese Sonnenenergie in chemische Energie umwandelt. Daher die Bedeutung für Mensch und Tier. Horst Köbele hat diesen Aspekt sehr abstrakt in seine 20 gezeigten Kelp-Bilder integriert. Unspektakulär, wie es seine Art ist.
Kelp XXIX |
Nein, Rembrandt oder Michelangelo haben nicht so gemalt. Köbele bewundert sie, genau wie Goya, Gauguin oder Klee. Eine künstlerische Vaterschaft wäre hier jedoch nicht angebracht. Dafür hat der Maler aus Freiburg zu viel Eigenpersönlichkeit. Er fing erst mit 35 Jahren an zu malen. Das hielt ihn wohl auch davon ab, allzu vielen großen Meistern nachzulaufen.
Sahara-Gefängnis II |
Wer die jetzige Ausstellung noch sehen möchte: sie ist für unbestimmte Zeit wieder beim Künstlerfreund Willi Haug in Eichstetten, Geitzbachstraße 16, beheimatet. Der Kaiserstuhl rechtfertigt diesen inspirierenden Umweg. (Tel.: o761 34930, Horst Köbele)
Horst Köbele |
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