Gerade 10 Jahre ist es her, dass ich zum erstenmal nach China kam. Wie hat sich dieses Land verändert. Früher erschnupperte man das Riesenland, indem man in ein Chinarestaurant ging. Die Klänge, die an das Land des Lächelns von Franz Lehar erinnerten, paarten sich genüsslich mit den Düften, die aus der Küche drangen. "Peking" oder "Shanghai" waren die aufregenden Namen. Gegessen wurde, wenn man es konnte, mit Stäbchen. Ein neues Gefühl stellte sich ein. Wissen über China: so gut wie nichts, außer, Mao Tse Tung und sein rotes Büchlein, von europäischen Jugendlichen total überschätzt.
Mao war natürlich schon tot (1976), die Nachbeben dieses virulenten Bilderstürmers und seiner Roten Garden hielten lange an. Unter dem Nachfolger, Deng Xiaoping gab es dann eine Art Öffnung. Die Politik der offenen Tür brachte dann Auslandsinvestitionen und einen pragmatischen Sozialismus, den keiner so richtig verstand. Die Massaker am Platz des Himmlischen Friedens, 1989, zeigten, dass Demokratie westlichen Zuschnitts eine Illusion war. Peking heißt jetzt Beijing, und die Chinesen haben in der Weltöffentlichkeit einen unheimlichen Sprung nach vorne gemacht: die Medien berichten jetzt viel häufiger und viel genauer über das Land, das nicht mehr lächelt.
Chinesische Ausstellung in London!
Eine Reise durch China öffnet Augen, lässt aber trotzdem vieles im Dunkeln. Äußere Eindrücke helfen da, ein Puzzle zusammenzusetzen, das der offiziellen Berichterstattung über das Land nicht gerecht wird. Die Millionenstadt Xi'an (Sian) zum Beispiel, eine Stadt, die schon vom 7. bis 10. Jahrhundert unter der Tang-Dynastie als Hauptstadt Chinas nicht nur Kaiser, sondern auch Kaiserinnen hervorgebracht hat, kannte eine solche kulturelle Entwicklung, dass davon erzählt werden muss: Das (Schieß)Pulver wurde dort erfunden. Die Streichhölzer (im Jahr 577), das Porzellan (um 700) und die tickende Wasseruhr (725). Etwas weiter zurück liegt der erste Buchdruck mit Stempeln. Entwicklungsland wurde China erst durch die Neuzeit.
Bleiben wir in Xi'an: Ich habe noch nie ein größeres Verkehrschaos erlebt, teilweise, weil ganze Straßenzüge mit mehreren Fahrbahnen gleichzeitig gebaut wurden. Dazu Hochhäuser, für landflüchtige Bauern, die zu Tausenden täglich in die Großstädte strömen, um Arbeit zu finden. Verkehrsunfälle konnte ich keine sehen. Radfahren ist eine Existenzfrage und eine Lebenseinstellung. Radfahrer kommen am schnellsten voran. Autofahrer nutzen die Staus, zum Lesen, Essen, Rauchen und Telefonieren, was eigentlich verboten ist. Tägliche Zuwanderung: In Chongqing am größten. Die damals eindeutig größte Stadt der Welt, mit über 30 Millionen Einwohnern, nahm täglich 3 Millionen "Gastarbeiter" auf. Diese Dimensionen sind auch anderswo sichtbar und erschüttern den Europäer. In Xi'an, das muss man natürlich auch wissen, wurde die berühmte Terrakotta-Armee entdeckt, die dort zu besuchen ist. Ob sich das alles in den vergangenen Jahren geändert hat? Ein Besuch Chinas lässt bei westlichen Beobachtern die Augenbrauen hoch gehen.
Mao war natürlich schon tot (1976), die Nachbeben dieses virulenten Bilderstürmers und seiner Roten Garden hielten lange an. Unter dem Nachfolger, Deng Xiaoping gab es dann eine Art Öffnung. Die Politik der offenen Tür brachte dann Auslandsinvestitionen und einen pragmatischen Sozialismus, den keiner so richtig verstand. Die Massaker am Platz des Himmlischen Friedens, 1989, zeigten, dass Demokratie westlichen Zuschnitts eine Illusion war. Peking heißt jetzt Beijing, und die Chinesen haben in der Weltöffentlichkeit einen unheimlichen Sprung nach vorne gemacht: die Medien berichten jetzt viel häufiger und viel genauer über das Land, das nicht mehr lächelt.
Eine Reise durch China öffnet Augen, lässt aber trotzdem vieles im Dunkeln. Äußere Eindrücke helfen da, ein Puzzle zusammenzusetzen, das der offiziellen Berichterstattung über das Land nicht gerecht wird. Die Millionenstadt Xi'an (Sian) zum Beispiel, eine Stadt, die schon vom 7. bis 10. Jahrhundert unter der Tang-Dynastie als Hauptstadt Chinas nicht nur Kaiser, sondern auch Kaiserinnen hervorgebracht hat, kannte eine solche kulturelle Entwicklung, dass davon erzählt werden muss: Das (Schieß)Pulver wurde dort erfunden. Die Streichhölzer (im Jahr 577), das Porzellan (um 700) und die tickende Wasseruhr (725). Etwas weiter zurück liegt der erste Buchdruck mit Stempeln. Entwicklungsland wurde China erst durch die Neuzeit.
Bleiben wir in Xi'an: Ich habe noch nie ein größeres Verkehrschaos erlebt, teilweise, weil ganze Straßenzüge mit mehreren Fahrbahnen gleichzeitig gebaut wurden. Dazu Hochhäuser, für landflüchtige Bauern, die zu Tausenden täglich in die Großstädte strömen, um Arbeit zu finden. Verkehrsunfälle konnte ich keine sehen. Radfahren ist eine Existenzfrage und eine Lebenseinstellung. Radfahrer kommen am schnellsten voran. Autofahrer nutzen die Staus, zum Lesen, Essen, Rauchen und Telefonieren, was eigentlich verboten ist. Tägliche Zuwanderung: In Chongqing am größten. Die damals eindeutig größte Stadt der Welt, mit über 30 Millionen Einwohnern, nahm täglich 3 Millionen "Gastarbeiter" auf. Diese Dimensionen sind auch anderswo sichtbar und erschüttern den Europäer. In Xi'an, das muss man natürlich auch wissen, wurde die berühmte Terrakotta-Armee entdeckt, die dort zu besuchen ist. Ob sich das alles in den vergangenen Jahren geändert hat? Ein Besuch Chinas lässt bei westlichen Beobachtern die Augenbrauen hoch gehen.
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