Mittwoch, 13. Juni 2012

Bloggen was das Zeug hält

Die Ägypterin Asmaa Mahfouz protestierte wirksam gegen die Willkür von Präsident Mubarak. Sie youtubte, twitterte, facebookte und bloggte. Den Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments 2010, gestiftet für geistige Freiheit, erhielten 4 weitere Aktivisten aus der arabischen Welt. Das war etwas Neues. Asmaa sahen wir im Februar bei einem Frauenkongress in Bangalore, Indien. Solche Menschen wissen, wie man die Welt erschüttern kann. Politiker sollten endlich das Fürchten lernen, wenn sie glauben, sie könnten das Volk weiter für dumm verkaufen.


Ich bin manchmal benebelt von den ungeheuren Möglichkeiten des Bloggens, obwohl ich ein kleiner Fisch bin. Immerhin geht man täglich bis zu 40 mal in meine Blogs. Erste Stelle, natürlich Deutschland, denn ich schreibe auf Deutsch. Erstaunlich, dass weltweit Russland, die USA und Frankreich folgen. Heikel ist es, wenn man Beleidigungen ausspricht. Ein Wutausbruch ist jedoch immer erlaubt. So habe ich vor kurzem einen silbergrauen Jaguarfahrer ein Arschloch aus Freiburg genannt. Das nehme ich nicht zurück. Er soll sich freuen, dass er (noch) nicht wegen Nötigung, versuchter Körperverletzung und Gefährdung des Verkehrs angezeigt wurde. Aber vielleicht sitzt er bereits, denn solche Raser werden irgendwann auch erwischt.

Jetzt hat es einen Blogger aus Moskau getroffen. Er hatte gegen Putins kesse Machtergreifung protestiert, und schon kam die Polizei und verhaftete ihn. Solches ist der Anfang eines individuellen Aufruhrs. Der Tsunami kommt dann etwas später, dafür aber unverhofft. Mittel dagegen gibt es nicht. Kapiert das Putin eigentlich? Ich hielt ihn für intelligent. Kremlfatzke, könnte man ihn nennen. Zum Glück müssen wir hier nicht befürchten, wegen Verbalinjurien eingelocht zu werden. Oder hat der Datenschutz bei uns auch schon versagt?

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