Mittwoch, 2. Mai 2012

Es ist Mai, und keiner geht hin.

Nein, so war es nicht. Das Wetter hat in vielen Teilen des Landes sein bestes gegeben. Schon am Vorabend herrschte eine unerklärliche Betriebsamkeit. Man musste etwas unternehmen, sei es auch nur, um den kommenden Feiertag noch mit einem Liter Milch oder einem frisch gebackenen Brot zu begrüßen. 1. Mai, lassen wir mal die gewerkschaftliche Seite beiseite: das Mai-Programm war reichhaltig und flächendeckend. Die Aufmärsche der Neonazis misslangen weitgehend. Warum können diese humorlosen Besserwisser nicht einfach aufs Fahrrad sitzen, wie normale Menschen, und ein wenig in die Pedale treten?


Mit Erfolg haben wir das gemacht und, übrigens, nach zweijähriger Pause. Die Räder mussten entstaubt und entrostet werden. Aufgepumpt auch. Es ging an den Hängen des Schwarzwaldes entlang. Leicht bergauf, dann wieder etwas bergab. Ein interessantes Erlebnis: Viele waren unterwegs. Einer fuhr sogar eine Rikscha mit Kindern drin. Radler, jung und alt, waren in der Überzahl. Man sah es an den vorsichtigen Überholmanövern der Autofahrer, die um jeden Preis unbehelligt das vielfältige Gewusel umfahren wollten.


Dann geschah, was nicht einmal geplant war: wir kamen an einem Park vorbei, wo gegen Mittag schon haufenweise fröhliche Menschen am Rasten waren, mit einem Bier, natürlich. Spontan hielten wir an, versorgten die Drahtesel und setzten uns an einen Tisch im Freien. Erster-Mai-Atmosphäre, wer kennt sie nicht? Alle sind aufgekratzt und gut gelaunt. Das Bier schmeckt. Es fließt in Strömen. Angeheitert aber zufrieden bewegten wir uns weiter, bis wir in einer Gartenwirtschaft landeten, wo wir den Rest des Tages essend und trinkend verbrachten. Ein wahrlich schöner Extratag, dieser 1. Mai. Warum gibt es diesen nicht viel öfter?


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