Sonntag, 15. April 2012

Darf man eine Auszeit nehmen?

Oder ist das lediglich ein Synonym für die Pause eines Gescheiterten? Wenn Paare sich eine Pause beim Paaren gönnen, ist der Wurm drin. Wenn zwei Menschen in ihrer Beziehung von Auszeit sprechen, gibt es noch Hoffnung. Die Neuentdeckung des anderen kann durch eine Pause befördert werden. Man weiß oft erst, was man an einem nahestehenden Menschen hat, wenn er für einige Zeit unerreichbar ist. Es kann jedoch auch sein, dass die Auszeit die Erkenntnis bewirkt, es bei der Auszeit zu belassen. Aus und Ende.


                                                 Abwarten und Tee trinken


Auch das kann zu neuem Anfang führen. Mit der entsprechenden Vorsicht. Doch kommt man nicht darum herum, neu an etwas oder an jemanden zu glauben. Man muss also einerseits wissen, was man hat und was man verliert, andererseits, was man mit einem Neuanfang alles gewinnen kann. In der Bundesliga kann man ein Lied davon pfeifen. Aber nicht nur da. In (m)einem nicht allzu beschissenen Leben gibt es immer wieder Anfänge. Die führen immer zu auch unerwarteter Bereicherung. Die Verluste erscheinen dann in anderem Licht.




Wer in Rente ist, sollte das mit der Auszeit nicht allzu ernst nehmen, sonst wird daraus leicht eine Existenz mit mehr Gewicht, auf einem nicht mehr ganz neuen Sofa, Seifenopern kennenlernend, über den allbekannten Lauf der Dinge hadernd, ohne den notwendigen Neuanfang, den der Ruhestand mit sich zu bringen scheint. Auszeit bedeutet für mich dann nur, wenn alles aus ist. Ein wenig aus ist immer. Ein wenig neu ist immer öfter. Zögere nicht! 

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