Dienstag, 1. Januar 2019

Es geht im Leben so vieles schief, dass

man sich fragen muss, ob überhaupt noch etwas nicht daneben geht. Leni Riefenstahl, die schillernde Fotografin aus der Hitlerzeit, sagte einmal, ich habe wahrscheinlich zu lange gelebt. Dass sie 102 Jahre alt wurde, sei nur so am Rande vermerkt. Ich liebte ihr kluges Gesicht.

Ich habe das Glück, einen besten Freund mit diesem Familiennamen zu haben: Christian und dessen Söhne, Martin und Christoph, und Mutter Christel. Manchmal bringt das Leben Menschen zusammen, und man akzeptiert es einfach. Seine süße Schwester Renate lernte ich bei einem leicht illegalen Besuch in der noch illegaleren DDR kennen. Es war auch möglich, der Deutschen Demokratischen Republik mit der Hauptstadt (Ost???-) Berlin unter Einzahlung einer Gebühr (in Westgeld) einen Besuch abzustatten.

Die deutsche Bürokratie muss damals pausenlos Purzelbäume geschlagen haben. Zum Lachen war es  nicht, vor allem für die sogenannten Bürger der DDR. Immer wieder starben Menschen bei der Flucht aus dem sozialistischen Paradies. Und Bahnhof Friedrichstraße war das Zauberwort, wenn man noch vor Mitternacht nach dem Westen von Berlin kommen wollte. Ja, man musste.

Mein Vetter Peter - er war Student wie ich - wartete immer an der gleichen Stelle am Bahnhof Friedrichstraße. Unsere leicht verschwörerischen Treffen gingen niemals schief, und das erste Bier wurde uns von einer wissenden Kellnerin mit Freuden serviert. Sie kannte den Laden.

Heute sind Jahre verstrichen. Gerade hat das Jahr 2019 begonnen. Walter Ulbricht (wer kennt ihn noch?) ist längst dahingeschieden, die Neujahrsknallerei hielt sich in teuren Grenzen. Unser neuer Hund heißt Trotzki und ist ein süßes Hündchen. Trotzki ist ein Rüde-Baby, sonst hätten wir ihn womöglich Angela Werkel genannt, denn er ist ständig am was Tun.

Wir haben jetzt das Gefühl, dass bei uns nichts mehr schiefgehen kann. Hunde sind der beste Freund des Menschen. Darauf trinken wir die letzten Reste unseres Champagners. Hoffentlich geht nichts daneben!

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