Dienstag, 10. Juli 2018

Soll das Liebe sein???

Gut, es ist reichlich unverfroren, mit über 80 noch etwas über die Liebe sagen zu wollen. Dennoch darf angenommen werden, dass man als Kind/junger Mensch/verliebter Schnösel irgendetwas davon mitbekommen hat. Meine jugendlichen Verliebtheiten will ich mal nicht hervorheben, obwohl es mich jedesmal ganz schön aufgewühlt hat. Denkt sie gelegentlich auch an mich? Bin ich ihr schnuppe? Hat sie einen anderen? Muss ich mich mit dem herumbalgen, um von ihr geliebt zu werden? Und wenn sie sagt, ich röche aus dem Mund oder an meinen "Schweißfüßen"? Nicht auszudenken.

Die Kinder meiner Oma 
Das gesunde Selbstvertrauen kann so leicht flöten gehen, und für immer wegbleiben. Oma sagte mir mal, ich sähe gut aus, und die Mädchen würden nur so auf mich fliegen. Das kam mir frivol vor. Es ist eigentlich nichts geflogen. Ich war wohl zu schüchtern oder nicht frech genug. Natürlich hat mir Oma einen großen Gefallen getan, aber als Junge muss man selbst schauen wo's langgeht. Sonst wird man von diesen kichernden Rotznasen nur ausgelacht. Als Junge hat man es auch nicht immer leicht.

Ich in jungen Jahren, mit Cath 
Dann verliebt man sich doch irgendwie und kann es nicht mehr leugnen. Sogar die kleine Schwester hat es bemerkt und mit ihren Freundinnen hörbar darüber getuschelt. Das ist ärgerlich, zumal man irgendwann auch anfängt, darüber nachzudenken, was Liebe eigentlich ist. Kleine Schwestern reden  nur albernes Zeug. Liebe ist, wenn man sich tief in die Augen schaut. Mindestens 90 Sekunden lang, habe ich einmal gehört. Sie hieß Rosa, und ihre Augen waren schön. Als wir uns das letzte Mal sahen, schaute sie mich ganz lange und tief an.

Jetzt weiß ich, dass Liebe etwas damit zu tun hat, wie lange man sich anschaut, miteinander redet, und - auch schweigen kann. Das kann ich mit 80 noch, doch wenn etwas gesagt sein muss, muss es gesagt sein. Und wer lange schaut, weiß, warum. Um aber ganz ehrlich zu sein: Liebende verraten sich leicht. Es ist ihnen auch egal. Nur das Geben wird gesehen, nicht das Nehmen. Und manchmal geschieht es heimlich. Das kann man dann Heimlichkeiten nennen, oder auch nicht.




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