Freitag, 27. April 2018

Männliche Gewalt - häuslicher Frieden.

Irgendwie scheint es sich um Gegensätze zu handeln. Gewalt und Frieden. Wie vereinbart sich das? Es muss natürlich gestritten werden. Wie sonst lässt sich eine friedliche Mitte erzielen, vor allem, wenn es um Geld oder Macht geht? Der kompromissbereite Streiter ist nicht mehr an friedlichen Lösungen interessiert, als der friedlich veranlagte Streithammel. Beide wollen gewinnen. Siegen ist jedoch etwas anderes.


Vielleicht könnte man auch die Lust am Streiten hervorheben. Wer streitet kann gewinnen. Wer nicht streitet hat oft schon verloren. Der Mensch ist ein komisches Wesen: er möchte sich Vorteile erstreiten, sie nicht kampflos aufgeben, und vor allem nicht als Verlierer dastehen. Das Wort Loser gilt als erniedrigendes Schimpfwort.

Loser? Mitnichten! 
Damit ist der Einsatz von Gewalt vorprogrammiert. Zu meinem eigenen Erstaunen habe ich fast alle meine Knabenkämpfe gewonnen. Oder, bin ich einfach denen aus dem Weg gegangen, die stärker als ich waren? Ich erinnere mich genau, dass ich bei meinen "Siegen" alles daran setzte, meinen unterlegenen Gegner nicht zu demütigen, indem ich triumphal grinste oder mich gar in Siegerpose vor ihn hinstellte. Damit war meist der Weg zurück zum friedlichen Nebeneinander eingeschlagen.


Nur echte Raufbolde können auch etwas auf die Nase bekommen. Schwanzeinziehen ist jedoch nicht gut. Es provoziert die Agressiven, die's genau wissen wollen. Es suggeriert Feigheit. Meine Methode als Junge war: keinem möglichen Streit aus dem Weg gehen. Den Gegner richtig einschätzen. Und ihm scharf in die Augen schauen. Ein altes Rezept, das bei mir immer funktionierte.

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