Dienstag, 24. April 2018

Japan 24% - Deutschland 60% - USA 70%

Natürlich gibt es Spezialisten, die das durchschnittliche Körpergewicht unserer Länder ermitteln. Wenn ein Mexikaner in der Mitte des Lebens 70 Kilos wiegt, kann er sich glücklich schätzen. Das Durchschnittsgewicht seines Landes ist eher hoch. 73% der Mexikaner scheinen Übergewicht zu haben. Mein Papi, als er aus französischer Kriegsgefangenschaft nach Hause kam, wog nur noch 48 Kilogramm. Ein Jahr hatte gereicht um von normalen 85 Kilo auf 48 zu schrumpfen. Normale Zeiten waren das nicht.


Deutschland hat heute 60% beleibte Menschen. Also sogenannte Übergewichtige. Japan hat nur 24 %. Sind es die Essgewohnheiten? Die Art der Ernährung? Der Mangel an Bewegung? Schlankheitsmittel? Etwas anderes? In der Vulgärsprache, die aus Zeiten stammt, als nur relativ wenige dick waren, gab es allerhand gutmütige bis bösartige Umschreibungen: Moppel, Brummer, Schlachtross, Fettwanst. Bei Mami wurde ein leichtes Überkilo herabwertend "stark in den Hüften" genannt. "Olfett" nannte man sich selbst gerne, liebevoll verächtlich.


 Ich selbst durfte als Kind einmal in einen Zirkus, in dem die dickste Frau der Welt auftrat. Sie saß auf drei Stühlen und hielt einen Militärgürtel, der aufs letzte Loch erweitert war, um ihren Oberschenkel, ohne den Verschluss schließen zu können. Einen Knaben überfallen da wilde Träume, mit denen er allerdings nichts anfangen kann. Weight Watchers - was für ein doofes englisches Wort - gab es noch nicht. Heute klingt das wie eine Peitsche auf dem Rücken von armen, bedauernswerten Zeitgenossen.

Dawn French, was für eine Wuchtbrumme. 
Wie sagte doch Caesar einst? Lasst dicke Männer um mich sein. Oder zitiere ich da falsch? Mit einem guten Freund verstehe ich mich immer wieder in folgender Angelegenheit: Frauen können schön sein, aber auch dick und schön. Wir Männer weigern uns, die diktatorische Vorgabe einer zweifelhaften Moderichtung ernst zu nehmen. Nein, Frauen, um schön, attraktiv, liebens- und begehrenswert zu sein, müssen nicht dünn wie ein Strich sein. Es gibt mehr Männer, die heimlich von Molligen schwärmen, als man denkt. Warum glaubt das keiner?

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