Sonntag, 4. März 2018

Warte, warte nur ein Weilchen...

Bald kommt Haarmann auch zu dir, mit dem kleinen Hackebeilchen macht er Schabefleisch aus dir... Das Lied hat uns Kindern Gruseln beigebracht, obwohl der Schlächter von Hannover schon längst tot war. Der Serienmörder Fritz Haarmann war weltberühmt geworden, weil er seine Opfer auch noch zu Fleisch und Wurst verarbeitet hatte. Wohl um die 30 junge Männer und Knaben fielen in den 20er Jahren dieser Bestie zum Opfer. Ganze Generationen von Psychotherapeuten und Sexforschern haben versucht, die Motive für diese Morde zu erforschen.

Fritz Haarmann, 30 Jungen und Jungmänner 
Auch bei Jürgen Bartsch, der vielen noch in Erinnerung sein dürfte, war im Leben einiges schiefgelaufen. Von Pflegeeltern kühl behandelt, mit einer pädo-und sado-Veranlagung hat er seine vier Opfer grausam zerstückelt. Jahrelang wurde er als Kind isoliert in Kellerräumen gehalten. Dann  von einem katholischen Priester vergewaltigt. Kein Wunder, dass er seine Opfer in einer Höhle versteckte. Das Böse vertuschte. Ein zerstörtes Leben, das selbst Leben zerstörte.

Jürgen Bartsch, vier Opfer zerstückelt. 
Was in Gesellschaften der vorindustriellen Zeit an sexuell motivierten Grausamkeiten geschah,  kann nur geahnt werden. Doch das Industriezeitalter hat in vielen Ländern einschlägige Serienmorde zuhauf bekannt werden lassen. Es muss einen Drang geben, in der modernen Gesellschaft Gewalt auszuüben. Will man damit Aufmerksamkeit auf sich lenken? Ist es der verzweifelte Versuch, aus der Anonymität der Masse auszubrechen? Oder ist diese Gewalt einfach ein uraltes Ding, das in einem modernen Kleid daherkommt?

Fritz Honka, 4 Frauen zersägt 
Viele der Täter lassen sich nach ihren Verbrechen psychiatrisch nicht durchschauen, obwohl sie oft selbst nach Erklärungen suchen. Man ist auf Spekulationen angewiesen. Ist Fritz Honka ein Sonderfall? Er ermordete vier Prostituierte in St. Pauli. Er zersägte sie und ließ die Leichenteile in seiner Wohnung verwesen. Das wurde 1975 bekannt. Viel mehr weiß man nicht. Es macht wenig Sinn, diese "Einzelfälle" mit den bekannten Grausamkeiten unserer Zeit zu vergleichen. Wieviele wurden in Syrien hingerichtet? Was geschah in den USA? Wieviele sind es in Afrika? Was ist mit China? Man kommt mit dem Nachrechnen nicht mehr mit. Wir haben die Welt zu unseren Füßen liegen und wissen doch nur wenig.

Hackebeilchen 





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