Dienstag, 28. November 2017

Um Lei Tung, oder Mao Tse Tung?

Ich weiß nicht, wie betagt dieser Kalauer schon ist, doch ein echter Kalauer lebt von den schamlosen Wiederholungen, die ihn in der Erinnerung halten. Um Lei Tung ist Chinesisch und bedeutet: Klare Antworten gibt es nicht. Ich höre im Radio Deut-Schland-Funk ein Interview mit einem Bundesminister für Landwirtschaft von der CSU, der jetzt auch noch kommissarischer Minister  für Verkehr ist, hat es auf seine Kappe genommen, der Verlängerung des Giftmittels Glyphosat für weitere fünf Jahre zuzustimmen. Angeblich seien weitere "Verbesserungen" geplant. Warum müssen fachlich völlig unbedarfte Politiker zu allem ihren Senf geben?

Umleitung, zu Fuss 
Eine gut instruierte Journalistin vom DLF hat heute Morgen versucht, eine Reihe von Fragen zu stellen und Antworten von dem zu erhalten, der seine Glyphosat-Entscheidung so keck auf seine Kappe genommen hatte. Obwohl, es macht wenig Sinn, auf das alles überhaupt einzugehen. Mein Fazit: Wenn einer nicht antworten kann und/oder will (so ist es oft), wird Blödsinn geredet, nur nichts Verbindliches gesagt. Wozu haben wir dann Fachressorts mit Fachministern? Sind wir alle so dumm, dass Politiker uns mit ihrem puren Geschwafel abspeisen können?

Wir ahnen alle, dass die Konzerne mit uns und der Welt Fussball spielen. Es scheint hoffnungslos, von autorisierten Stellen in kritischen Fragen (Monsanto und so) noch klare Antworten zu erhalten. Wird die Autoindustrie von den von uns gewählten Vertretern zu den notwendigen Maßnahmen gezwungen werden oder nicht? Keine Antwort. Stecken sie alle so tief in der Korruption, dass sie nicht können, wie sie sollten? Keine Antwort.


Verschleiern, Vernebeln, Um Lei Tung: wir speisen Euch mit Kinkerlitzchen ab. Macht euch keine Sorgen. Das Wirtschaftswachstum hat weltweit zugenommen, wie nie zuvor. Vielleicht geht das schon auf die Kappe Chinas? In England wird fieberhaft an einem Hochzeitsevent gearbeitet. In der königlichen Familie, in die bald eine Halbschwarze einheiraten wird. Das ist doch was. Da können wieder wunderschöne Erinnerungstassen verkauft werden. Und wir lernen die Farbe der Socken einer neuen Prinzessinnenanwärterin kennen. Die Medien, statt diesen Quatsch völlig zu ignorieren, überschlagen sich dann wieder. Für unsere machtsüchtigen Politmenschen wieder etwas Um Lei Tung. Lasst uns geduldig darauf warten, dass die Enkelin von Mao Tse Tung als künftige Braut des Enkels (?) von Boris Becker in Erscheinung tritt.

Prinz Harry und Meghan Markle, die Amerikanerin


Wenn die Wut über all das nachgelassen hat, können wir uns wieder den Alltagsfragen stellen: Wann wird das Wetter wieder besser? Wann lässt die Kälte nach? Wann findet sie endlich statt, diese Hochzeit des Sammeltassen verkaufenden royalen Zirkels, dem es nur darum geht, für wenige Tage im medialen Mittelpunkt zu stehen? Schnell wurde entschieden: im Mai 2018. Meghan will Engländerin werden, denn eine Amerikanerin passt nicht so recht ins Bild. Frage an den Minister von der CSU, mit der Bitte um eine klare Antwort: Ist sie nicht süß, unsere Braut?

Nachtrag: mich hat mal wieder die Wut gepackt.







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen