Samstag, 18. November 2017

Chaos in der Sun Street.

Ein kleines Chaos ist immer willkommen. Das könnte eine Weinsoße sein, die unverhofft auf einer weißen Schürze gelandet ist, oder frisches Eigelb auf dem blütenweißen Hemd. Nichts dergleichen. Etwas anderes ist es, wenn ein neuer Bodenteppich verlegt werden muss. Der eine der Teppichverleger wollte Kaffee, der andere ein Glas Wasser. Jetzt wird ernsthaft herausgerissen und neu verlegt.


Wir dürfen derweil das Haus verlassen und uns auf den neuen Belag freuen. Das Chaos muss dann von uns wieder beseitigt werden. Per aspera ad astra: vom Ungemach zu den Sternen, was immer der Lateiner damit sagen wollte....Das 300 Jahre alte Steinhaus verdient  einen kräftigen Kosmetikschub.


Das Yorkshire Wetter hat uns eingeholt: es nieselt in Maßen, wobei die Sonne einen trotzigen Kampf angesagt hat. In Hebden Bridge haben wir Berge von Büchern gekauft, darunter einen Krimi, der in Reykjavik spielt und eine Spionagegeschichte zum Inhalt hat. Zurück in der Sun Street, sehen wir, dass die Treppe eine neue Teppichverkleidung trägt. Weniger Sturzgefahr? Das Chaos im Haus hat schon andere Züge angenommen. Das Zurückschieben der Möbel scheint ein Kinderspiel. Der Staubsauger lärmt ungemein, was der ersehnten Sauberkeit einen großen Gefallen tut.


Ein Chaos ist also ein Zustand, der ungewollt alles durcheinander bringt. Das Erfrischende daran ist die neu konzipierte Ordnung, von der man hofft, dass sie wieder eine Weile anhält. Wenn dann die ersten Besucher in ein lautes Ahhhhh ausbrechen, ist das Ziel erreicht, nämlich, entschieden weniger Chaos in der Sun Street.


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