Dienstag, 22. August 2017

Ja, er lebt noch. Alain Delon.

Sic transit Gloria mundi sagt der Lateiner, wenn er sein Bedauern über etwas ausdrückt, das vergangen und berühmt ist. In einer Zeit, da kosmetische Eingriffe auch dem hässlichsten Menschen zu einem Mindestmaß an Ansehnlichkeit verhelfen kann, ist man besonders dankbar, in einem vertauten Gesicht wenigstens Spuren einstiger Schönheit aufzuspüren. Wir denken mit Wehmut an unsere süße Brigitte Bardot. Eine Augenweide für junge Männer. Wer hätte da nicht gerne einmal so richtig in das Mädchengesicht hineingeküsst?

Alain Delon 
Aus solchen Gesichtern wird mit den Jahren, ob man will oder nicht, etwas Schrumpeliges, was die Machtlosigkeit von Starkosmetikern immer wieder bestätigt. So ist es. Wer damit leben kann, soll sich glücklich schätzen. Konrad Adenauer, zum Beispiel, wird damit kaum Probleme gehabt haben. Und unsere bildschöne Deutsch-Österreicherin Romy Schneider hatte den Vorzug (?), in so jungen Jahren diese Welt zu verlassen, dass Erinnerungen an ihre Schönheit das einzige sind, was uns geblieben ist. Als junge Sissi hat sie uns alle betört.

Romy Schneider 
Bei einem in seinen Achtzigerjahren hoffentlich glücklich lebenden Schweizer Star (Vorsicht, er ist gebürtiger Franzose!), Alain Delon, muss man sich als Mann erst daran gewöhnen, ihn als hübsch oder good looking oder gar schön zu bezeichnen, jedenfalls in den Jahren seiner Blüte. In welchen Verdacht kommt man, wenn man sagt: Alain Delon war mal ein unwiderstehlicher Schönling. Die offizielle Geschichtschreibung übergeht das sehr geflissentlich. Es wird vom Talent geredet, von den Schwierigkeiten im Leben, den Affären, in die Alain verstrickt war und von den vielen Frauen, mit denen er verbandelt war: Brigitte Bardot, natürlich, Romy Schneider, natürlich und Mireille Darc. Dazu kamen noch eine Natalie, ein deutsches Model namens "Nico" und eine Rosalie van Breemen. Habe ich alles? Nein, ein Interviewer wollte wissen, ob es stimme, dass er auch schwule Neigungen hätte. Seine Antwort: Und wenn ja, was soll's?

Brigitte Bardot 
Also fassen wir vorläufig zusammen: für mich war Alain Maurice Fabien Marcel Delon das Urbild eines schönen Mannes. Ich war immer fasziniert wenn ich sein Foto sah. Mit erotischen Untiefen hatte das nichts zu tun. Ich konnte sein Gesicht ohne jeden kleinlichen Neid anerkennen. Nennt mir ein anderes Gesicht. Vielleicht das von James Dean??? Von Helmut Berger? Sic transit gloria mundi. Ja ja, der weltliche Ruhm...

Brigitte als Schönheit 
Um Alain Delon gerecht zu werden: er hatte ein schwieriges Leben, einfache Verhältnisse, lange Anläufe zur Karriere, oft Filme, die nicht erfolgreich waren. In der Welt Hollywoods kam er auch nicht gut an, und er musste auch einige Zeit im Knast verbringen. Er geriet sogar in Mordverdacht, dem er jedoch wieder entging. Heute ist Alain Delon vielleicht ein "gestandener Mann", der nicht mehr um Beliebtheit, Bewunderung und Hochachtung buhlen muss, achtzigjährig wie er ist. Und sein Verhältnis zum Front National? Genau wie das von Brigitte.



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