Hier in Yorkshire ist seit heute Frühling. Nicht nur zirpen die Vögel plötzlich anders. Testosteron geplagt? Woran man den Frühling merkt? Gute Frage. Seit Tagen blasen die eiskalten Winde nicht mehr, wenn man das Haus verlässt. Die Sonne scheint, der Tag wurde unmerklich länger und, was mich persönlich mit Wut erfüllt: Von einem Tag auf den anderen blühen die unscheinbarsten Büsche und Bäume. Die schöne Erregung, "Hurra, jetzt ist er da", will sich nur ungern einstellen. Man reibt sich die Augen: wir fuhren heute nach Skipton. An die Narzissen haben wir uns seit Wochen gewöhnt. Jetzt blüht alles, und man kann sich vor dem Frühling nicht mehr verstecken.
Auch die Frühlingsmüdigkeit stellt sich ein, und mein deutscher Frühlingsanfangtick beginnt zu ticken. Strohhut auf, Stock in die Hand und den nächsten Biergarten aufsuchen, um zu feiern. Die Leute kommen mir heute schon etwas fröhlicher vor als gestern. Doch das englische Wetterphlegma ist noch nicht in Wallung. Und alleine im noch kühlen Garten sitzen, ist nicht mein Ding.
Vielleicht versuche ich es mal wieder als Dichter? Der Reim beflügelt die Gefühle. Bananen gibt es überall und immer.
Drum lache ich mich wieder dumm,
Und frage mich noch mal,
Warum ist die Banane krumm,
Gelb sieht sie aus und schmal.
Auch schmeckt sie nicht mehr gar so lecker,
Der langen Reise Konsequenz,
Ich hör' der Schalen laut Gemecker,
Wenn's kalt ist draußen, fehlt der Lenz.
Die alte Frage treibt mich um,
Und lässt mich nicht mehr geh'n,
Warum sind wohl Bananen krumm?
Das kann doch jeder seh'n.
Zurück zur Prosa. Wer hat behauptet, ich sei ein Dichter? Die Corpus-Christi-Bruderschafts-Andachten an Sonntagnachmittagen haben sich in mir so festgesetzt, dass ich den Glauben an die Magie des Reims für immer verloren habe.
Hier meine Obsession:
O, Christ, hie' merk', den Glauben stärk' und schau dies' Werk: was darin ist, Herr Jesu Christ, Du selber bist!
Ave, Jesu, wahres Manhu, Dich Jesu süß ich ewig grüß' oh, Jesu, süß.
Als Kind musste ich mitsingen. Es war so fürchterlich, dass es das einzig Religiöse ist, das mir haften blieb. Wie werde ich das wieder los? Der fromme Dichter muss schon lange tot sein, will ich hoffen. So gesehen, ist mein Bananen-Gedicht wie ein warmer Frühlingsregen. Oder nicht?
Auch die Frühlingsmüdigkeit stellt sich ein, und mein deutscher Frühlingsanfangtick beginnt zu ticken. Strohhut auf, Stock in die Hand und den nächsten Biergarten aufsuchen, um zu feiern. Die Leute kommen mir heute schon etwas fröhlicher vor als gestern. Doch das englische Wetterphlegma ist noch nicht in Wallung. Und alleine im noch kühlen Garten sitzen, ist nicht mein Ding.
Vielleicht versuche ich es mal wieder als Dichter? Der Reim beflügelt die Gefühle. Bananen gibt es überall und immer.
Drum lache ich mich wieder dumm,
Und frage mich noch mal,
Warum ist die Banane krumm,
Gelb sieht sie aus und schmal.
Auch schmeckt sie nicht mehr gar so lecker,
Der langen Reise Konsequenz,
Ich hör' der Schalen laut Gemecker,
Wenn's kalt ist draußen, fehlt der Lenz.
Die alte Frage treibt mich um,
Und lässt mich nicht mehr geh'n,
Warum sind wohl Bananen krumm?
Das kann doch jeder seh'n.
Zurück zur Prosa. Wer hat behauptet, ich sei ein Dichter? Die Corpus-Christi-Bruderschafts-Andachten an Sonntagnachmittagen haben sich in mir so festgesetzt, dass ich den Glauben an die Magie des Reims für immer verloren habe.
Hier meine Obsession:
O, Christ, hie' merk', den Glauben stärk' und schau dies' Werk: was darin ist, Herr Jesu Christ, Du selber bist!
Ave, Jesu, wahres Manhu, Dich Jesu süß ich ewig grüß' oh, Jesu, süß.
Als Kind musste ich mitsingen. Es war so fürchterlich, dass es das einzig Religiöse ist, das mir haften blieb. Wie werde ich das wieder los? Der fromme Dichter muss schon lange tot sein, will ich hoffen. So gesehen, ist mein Bananen-Gedicht wie ein warmer Frühlingsregen. Oder nicht?
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