Freitag, 17. Juni 2016

Ukulele in Bradford.

Bradford hat es uns angetan. Cath hat trotz biblischen Alters (ich übertreibe stark) die Uni von Bradford für sich entdeckt, will dort Friedensforschung betreiben. Ich bin dem deutschen Viertel von Bradford verfallen, über das es ein neues Buch gibt: Little Germany, A History of Bradford's Germans von Susan Duxbury-Neumann. Und jetzt noch das: Das Ukulele Orchestra of Great Britain gastierte hier.

Für mich war die Sache ganz einfach: ein Mandolinenorchester bittet zu Gast. Im Alhambra Theater. Doch als ich die Instrumente sah, die die sieben Musikanten auf die Bühne brachten, ging mir ein Licht auf. Ukulele heißt auf Deutsch auch Ukulele. Diese Violinen-Mandolinen-Instrumente sind nichts rein Europäisches. Das Konzert war fabelhaft, intelligent und höchst unterhaltsam. Es begann mit einem Stück mit Gesang, bei dem das Wort Waikiki vorkam. Von Anfang an gab es rasanten Schwung mit humoristischen Einlagen. Am Ende hieß es: Off we go. Ich verzichte darauf, weiter auf das Musikalische einzugehen. Das Orchester ist in den besten Jahren und wird ganz sicher wieder einmal in Deutschland gastieren. Dort haben sie ein Stück gespielt, etwa so: ach wäre ich König von Deutschland.

=Ukulele-Begabungen 

Man muss die Virtuosität dieser Band betonen. Fünf Männer und zwei Frauen zeigen ihre musikalische Begabung, den Rhythmus und Schwung, den man in einem "normalen" Orchester vergeblich sucht. Ihre Instrumente muten seltsam an. Angst wurde uns, als etwas von Karlheinz Stockhausen angekündigt wurde. Wir befürchteten, das Quartett für vier Helikopter würde nun über uns hereinbrechen. Doch es war nur ein Scherz, und der angebliche Stockhausen war ebenfalls ein Beweis ihres großartigen Könnens.



Also, das Ukulele stammt aus Hawaii. Ursprünglich von portugiesischen Einwanderern von den Azoren oder aus Madeira als ein gitarrenähnliches Instrument eingeführt und auf Hawaii adaptiert. Es gibt hundert Arten, das Ukulele zu spielen, denn es beherrscht Dutzende von Akkorden. Die vier Darm-oder Kunstsaiten können allerdings auch ungeheure Fingerschmerzen verursachen. Das Instrument hat sich im 2o. Jahrhundert erst richtig durchgesetzt. John Lennon und Elvis Presley liebten es. Es gibt Konzert-, Sopran-, Tenor- und Bariton-Ukulelen. Was will man mehr? Wir werden auf alle Fälle, sobald das Orchester wieder auftaucht, egal, wo, wieder dabei sein. Music at its best.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen