Samstag, 2. April 2016

Beethoven und der Wiener Kongress

Ich glaube, Beethoven war zuerst da. Seine siebte Symphonie entstand um 1813, der Wiener  Kongress begann 1814 und endete erst im  Juni 1815. Beethovens spektakuläres Werk wurde 1811 komponiert, aber erst 1813 als Benefizkonzert in Wien uraufgeführt. Ich hatte immer schon die Vorstellung, dass diese Beethovensymphonie irgend etwas mit dem Wiener Kongress zu tun hat. Heute glaube ich zu wissen, dass die Besiegung Napoleons, die über 200 Diplomaten nach Wien zusammen gebracht hat, auch schon in der feschen Beethovenschen Art dieser neuen Symphonie ihren Ausdruck gefunden haben muss. Und das gerade in Wien, wo die Europäer nach Napoleon eine Neuordnung Europas unternahmen.


Das "Non plus Ultra" wurde dieses Werk genannt. Es verwies bereits auf die Entstehung der Romantik. Beethoven hatte einen neuen Weg in die Musik gefunden. Als das Radio heute Morgen die Siebte einspielte, überschlug sich der Moderator von BBC Radio Four, Classic FM, geradezu. Er schwärmte von seiner Lieblingssymphonie wie ich so etwas noch nie gehört habe. Also blieb ich dran und hörte mir dieses Werk an, wie ich noch nie zuvor Beethoven angehört habe. Mit neuen Augen sozusagen. Es ist erfrischend, wie man in England klassische Musik aufnimmt. Nicht etwa wie etwas Historisches, der Vergangenheit verhaftetes, sondern wie eben ein ganz neuer Hörgenuss. So hatte ich Beethoven noch nie gehört.


Für Elise ist mir vertraut. Die Eroica, natürlich die Neunte und die Fünfte auch. Ich liebe dich so wie du mich. Wie ich mich erinnere, waren die ersten beiden Symphonien noch stark an Mozart angebunden. Zu meiner Verwunderung höre ich seit heute Beethoven mit neuen Ohren. Ich danke dir, du Genie.









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