Mittwoch, 9. September 2015

Elisabeth II. ist jetzt die dienstälteste Königin.

Man kann über die Monarchen sagen was man will, aber auf ihre Herkunft lassen sie nicht so schnell was kommen. Obwohl: in welcher Familie hat es keine Skandale gegeben? Erbstreitigkeiten? Bruderkriege? Auf und Abs, teilweise mit hoffnungslosem Ausgang. Da ich Hofberichterstattung und jegliche Art von Hudeleien energisch ablehne, behaupte ich, so gut wie nichts über die britische Monarchie zu wissen.


Ururgroßmutter als Briefmarke. 

Obwohl es historisch nicht stimmt, scheint alles mit der ganz schön pummeligen Viktoria begonnen zu haben. Die Erbschwierigkeiten lassen wir einmal weg. Die Bedeutung der Herkunft kann bei Royalen nie geleugnet werden. Sie wurde 1819 geboren. Ihre Mutter war eine Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Sie war von 1837 bis zu ihren Ableben, 1901, Königin des Vereinigten Königreiches von England (usw.) und ab 1877 auch Kaiserin von Indien. Pro forma war sie die Herrscherin über ein Drittel der damaligen Menschheit und mehr als einem Fünftel der zivilisierten und unzivilisierten Welt. Old Vickie war gleichzeitig - das zergeht auf der Zunge - Ururgroßmutter der heutigen Königin Elisabeth und des Gemahls, Prinz Philip. Royale Ururoma. Sie hat eindrucksvoll regiert, und zwar, 63 Jahre und 7 Monate lang. Die Zahl ihrer Nachkommen war groß, ja, sie wurde als Großmutter Europas bezeichnet. Dies wäre nicht möglich gewesen, jedenfalls so nicht, hätte sie sich nicht, siebzehnjährig, in einen Cousin mütterlicherseits verliebt, der ihr 4 Tage nach einem Besuch einen Heiratsantrag machte. Sie heiratete den Albert von Sachsen-Coburg und Gotha und eröffnete damit weltweit die Eigenart, nur noch im weißen Brautkleid vor den Altar zu treten. Deutscher kann es gar nicht mehr gehen.

She looks gorgeous

Und jetzt zu unserer immer etwas gebrechlich wirkenden Elisabeth: Prinz Philip, der auch deutsch bewurzelt ist, soll sie "my sausage" nennen, wenn er ganz zärtlich sein will, was man sich nur schwer vorstellen kann. Fast unauffällig, hat Elisabeth II. jetzt ihre Ururgroßmutter als Regentin überholt. Irgendwann im September 2015, ist es so weit: Uns' Elly ist die längste Königin in Großbritannien. Wer will da nicht gratulieren! Neben den vielen Eröffnungen und Händeschütteleien, Staatsbesuchen und sonstigen Dienstleistungen einer Königin, hat sie auch eine eigene Technik entwickelt, aus einer Sache wieder herauszukommen, wenn sie genug hat: Sie stellt ihr Handtäschchen diskret und senkrecht auf den Tisch. Das Personal weiß dann, dass die Königin gehen möchte.

Die deutschen Boulevardblätter haben die immer freundliche Elisabeth von Anfang an zur Königin  auch der Deutschen gemacht. So soll es von jetzt an bleiben. 

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