Donnerstag, 18. Juni 2015

60 Millionen rennen davon - die Welt tickt falsch!

Es gibt nichts Neues auf diesem Gebiet. Wir sehen es täglich und schämen uns für das Schämen der anderen. Gibt es noch seriöse demokratische Politiker, die den Heimatlosen in die Augen sehen können? Abschieben, unterbringen, aufbewahren, versorgen, ernähren, pflegen dieser Menschen, in friedlichen Zeiten - friedlich in manchen Regionen, nicht überall - ist zu einem rhetorischen Knüller geworden. Nicht zur Suche nach Lösungen. Im deutschsprachigen Raum gab es vor 200 Jahren noch gehäkelte Sprüche wie: "Tritt ein, bring Glück herein", oder einfach "Herzlich willkommen". Damit waren die Fremden gemeint, auch eventuelle Ausländer. Im Orient kennt man die bedingungslose Gastlichkeit ebenfalls. Wer in den USA unbefugt ein Grundstück betritt, kann erschossen werden.


Inzwischen ist das Leben so teuer geworden, die Werbung für Waren aller Art so verlogen, die Regelung des Alltags so bürokratisch,  dass man am liebsten auswandern möchte. Kein Wunder, dass Millionen auf der Flucht sind, vor gierigen, machthungrigen, engstirnigen und fanatischen Herrschern. Man spricht von 60 Millionen Flüchtlingen, weltweit, davon die Hälfte Kinder. Das Problem wird gekonnt verschleppt, heruntergeredet, relativiert. Wer will die schnellere Integration? In Deutschland kann ein Asylverfahren bis zu 7 Monate dauern. Dabei wissen wir, dass an diesen Menschen, wo immer auch sie herkommen, Verbrechen verübt werden. Vom rassistischen Amoklauf bis zum pseudoreligiösen Fanatismus.

Unsere christlich-jüdische Wertegemeinschaft (das hat Merkel gesagt, die "mächtigste Frau der Welt") zieht kaum eine Augenbraue hoch, wenn es darum geht, einem weltweiten Skandal wirkungsvoll zu begegnen. Den letzten beißen die Hunde, wir können nicht die ganze Welt retten, andere tun auch nichts. Dies sind die Sprüche, die man sich anhören muss, auch von Politikern, die bei ihrem Amtseid das Wohl des Landes beschworen haben. 60 Millionen. Das ist mehr als ein ganzes Volk. Lassen wir sie halt sterben! Wir hatten es auch nicht immer leicht. Kommen wir aus diesem Dilemma in Würde einigermaßen wieder heraus? Oder sind wir wie die anderen?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen