Dienstag, 23. September 2014

Die Wasserindustrie - eine reine Erpressung

 Wer einmal gesehen hat, wie in manchen Ländern fast untrinkbares Wasser in unsauberen Behältern von Kindern und Frauen kilometerweit herangeschleppt werden muss, der kann sich vorstellen, dass der Krieg ums Trinkwasser bereits begonnen hat. Er hat uns nur noch nicht erreicht. Berlin und Wien sind die glücklichen Metropolen des fließenden Wassers. Unvollstellbar, dass hier einmal eine Wassernot eintreten könnte. Und zu mancher Tasse Kaffee wird, vor allem in Wien, immer noch ein Glas Wasser gereicht. Absolut trinkbar. In Indien muss man nur darauf achten, dass die Plastikflasche noch geschlossen ist, wenn sie an den Tisch kommt. Die Bedienung hat einfach ein zischendes Geräusch imitiert, wenn sie die mit unreinem Wasser gefüllte Flasche hinstellte. Das ist mir vor 30 Jahren passiert. Diesen Trick habe ich seitdem in Indien nicht mehr erlebt.

Trinkwasser in Island  
Paris, Hotel, Restaurant, Privat: Trink bloß kein Wasser aus der Leitung!  Vor Jahren schon wurde ich gewarnt. Auch heute scheut man davor zurück. Man hält Trinkwasser in Paris grundsätzlich für verseucht und ungenießbar. Statt dessen, werden ganze Pakete mit Plastikflaschen nach Hause geschleppt. Manche bereiten sogar Kaffee und Tee mit gekauftem Markenwasser zu. Perrier, das man auch in den USA teuer kaufen kann, gilt als hochwertiges Trinkwasser. Auch die vielen bekannten Wässer in den Restaurants sind jedoch nur Placebowässerchen, ohne heilende Wirkung oder sonstigen gesundheitlichen Nutzen. Wer es im SPIEGEL dieser Woche nachlesen möchte: Nr. 39/2014, Seite 44. Hier wird von Öko-Irrsinn gesprochen. Testsieger sei das Wasser aus der Leitung, das nur 0,2 Cent pro Liter kostet. Dabei kann man in Hamburg sogar für mehr als 4 € pro Liter Wasser von den Fidschi-Inseln erstehen, dessen Handelsweg mit 15 ooo km besonders weit ist. Oder das bei Vollmond abgefüllte Wasser aus dem Voralpenland.

Es muss nicht immer Wasser sein!  

Dass man es hier mit einem ökologischen Wahnsinn zu tun hat, kann von Fachleuten leicht bestätigt werden. Milliarden von eingestampften Plastikflaschen, Milliarden von Transportkilometern. Millionen von Menschen, die Trinwasser aus der Leitung ablehnen, obwohl es unendlich billiger und genau so gesund wie Flaschenwasser ist. Der Wahnsinn ist also überall. Der Krieg ums Wasser wird wohl nicht im Schwarzwald oder im Voralpenland ausgelöst werden, sondern da, wo die Wasserindustrie an den Quellen sitzt und die Hand aufhält. Dann müssen die reichen Länder Entwicklungshilfe in Wasser leisten. Die wasserarmen Länder werden dann noch mehr ums Überleben kämpfen müssen. Und wer wird daran verdienen? Die, die den Hahn zudrehen können. Das ist wie beim Erdöl, nur etwas später. Noch sind wir Europäer Wasserhahn im Korb.










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen