Dienstag, 24. Juni 2014

Mozart auf der Reise nach Prag

Total frei erfunden. Ja, er war in Prag. Mit seiner Konstanze. Jedoch nicht mit dar Bahn, gar den Mozart-Reisen. Und er wohnte, hier in Wien, ein paar Schritte von uns, in der Domgasse. Auch ich heiße Wolfgang und bin auf dem Weg nach Prag. Sieht da jemand einen Zusammenhang? Ich werde May, Bing und Dieter am Hauptbahnhof treffen und mit ihnen zum Hotel fahren. Mehr kann ich davon vielleicht später erzählen....

 Bing und May and me!

Meine erste Berührung mit Prag: Franz Kafka. Er hat mich in jungen Jahren mit seinem Stil und seiner dunklen Fantasie beunruhigt. Später erfuhr ich durch einen Kenner Prags, dass diese Vorzeigestadt des ehemaligen Mitteleuropas immer aus drei Hälften bestand: der tschechischen, der deutschen und der jüdischen. Was mich dabei interessierte, war, wie ein normaler Mensch mit drei Hälften leben kann. Älteste deutsche Universität, aber nicht nur. Feines jüdisches Bürgertum, aber nicht nur. Tschechische Heimeligkeit, aber nicht nur. Das war weitgehend schon vorbei, als Hitler es kaputt machte.

Ich kam in den Sechzigerjahren konspirativ nach Prag, um dort Freunde aus der DDR heimlich zu treffen. Was für ein Schnippchen wir damit der Deutschen Demokratischen Republik geschlagen haben. Es machte Freude und war auch für unsere Freunde aus Sachsen ein unvergessenes Erlebnis. Wir tauschten eins zu fünf (eine DM gegen 5 Tschechenkronen), auf dem Schwarzmarkt und konnten uns das "Palace" am Wenzelsplatz leisten, wo die Kellner im Frack herumliefen und zu siebt am Tisch das Essen auftrugen. Ich zahlte etwa 35 DM für ein Luxusessen für 4 Personen.

Prag, Kafka-Denkmal  

Später, beruflich, nach der Wende, lernte ich den ersten tschechoslowakischen Außenminister kennen, Jiri Dienstbier. Was für ein lieber Mensch! Wir rauchten mehrere Zigaretten zusammen und tranken Bier. Vaclav Havel war dann schon Präsident und gleich ein politisches Großformat. Einer seiner Nachfolger, auch ein Vaclav, war weniger angenehm. Ein Zusammenstoß mit ihm war unvermeidlich. Auch er ist weg. Das Verhältnis zu Prag ist immer noch etwas ungenau. Es ist noch zu viel Heidrich im Spiel, und Flüchtlingspolitik. Ein wenig Restsozialismus und eine Hinwendung zum Westen, die nicht ganz offenarmig ist. Wir müssen gemeinsam daran noch arbeiten.

Dieter aus Berlin  

Ich sitze bald im Mozart nach Prag. Treffe dort Freunde aus den USA, die mit Dieter aus Berlin kommen. Ein kontinentales Treffen, nach vielen Jahren. Ich muss darüber berichten. Wenn es dann stattgefunden hat.

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