Montag, 19. Mai 2014

Wiener G'schichten - endlich Licht am Ende des Tunnels


Wien ist eine teure Stadt. Nur das Konzert, das Conchita gestern gab, kostete nichts. Ansonsten steigen die Preise auf unerklärliche Weise. Konzerne haben die Lage im Griff. Das benachbarte Deutschland produziert viele Kosmetika, die hier in Wien zum Teil doppelt so viel kosten wie im Ursprungsland. Arme Conchita: für eine Nivea Cremeseife zahlt sie hier 14o% mehr als in Deutschland. Wimperntusche, ist im Land der Dichter und Denker schon für 4,45 € zu haben, im schönen Wien zahlt man für die gleiche Menge (10ml) 9,98 €. Das ist irgendwie ungerecht. Die Produzenten sollten auch etwas Fairness an den Tag legen und nicht nur hinlangen, wo der Markt es hergibt. Man kann dies nur als hemmungslose Gier bezeichnen.

Auch das ist Wien: Blutgasse

Eigenartig, dass auch viele Lebensmittel, wie von Geisterhand geführt, teurer werden. Dabei bleibt die Qualität oft ganz schön auf der Strecke. Wie oft habe ich die verführerisch angepriesenen Erdbeeren wütend ins Fach zurückgeschmissen, wenn ich sah, dass das Hinterteil der Erdbeere weiß und unreif ist. Dafür gibt es diese Witzbeeren das ganze Jahr über, genau wie die Trauben, die kernlos aus Indien angeschleppt kommen. Lecker kann man dazu jedoch nicht sagen. Und dann, plötzlich (die Unschuld vom Lande?) heißt es: Die Erdbeeren sind da. Was denn nun? Die Erdbeersaison aus heimischen Feldern hat begonnen. Da wird dann wohl die Qualität wieder steigen. Der Duft der Erdbeere gehört zu den Freuden des Frühlings, wenn sie reif sind. Da möchte man gerne eine Handvoll Früchte in eine Schale tun mit kräftig Schlagsahne drüber, in Wien liebevoll  Schlagobers genannt.
Sind wir nicht süß?

Dass jetzt alle verbale Variationen mit Wurst durchgespielt sind, hat mit der Erdbeersaison nichts zu tun. Conchita ist daran schuld. Nach ihrem Großkonzert am Ballhausplatz hat das Lokalblatt "Heute" etwas unverständlich getitelt: Wurstastisch. Und voll in der Wurstmania fragt sich der Kommentator politisch: Wird die EU-Wahl jetzt verwurstet? Ich glaube, dass für Conchita die  kryptische Phase ihrer Karriere begonnen hat. Am geilsten sind die Wurst-Selfies, die links und rechts der Szene entstehen. Vielleicht ist der Untergang Europas ja doch nicht mehr so weit? Wien, jedenfalls, freut sich. Auch auf die kommenden Temperaturen.

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