Donnerstag, 24. April 2014

Berlusconi und Kim Jong un. Geht's noch?

Wie schnell Promis wieder aus dem Gerede sind, sieht man jeden Tag. Manche schaffen es, sich über Jahre in den Medien zu halten, andere betätigen sich als Eintagsfliegen. Heute oho und Morgen aus und vorbei. Nachhaltige Eindrücke hinterlassen Künstler, Philosophen, Politiker, die lange leben, etwas leisten und es vermieden haben, einen Affen aus sich zu machen. Wir gehen jeden Tag damit um. Oft sind wir es auch müde, vor allem, wenn die Medien nichts besseres zu tun haben, als den letzten Käse über jemanden hervorzukramen, während die Welt nach Steuerreformen, Energiewende, mehr Wohlstand und Gerechtigkeit lechzt. Die Farbe der Unterhose eines Mitgliedes eines Königshauses hat mich persönlich noch nie von Hocker gerissen.

Ein IQ von 80 reicht eben nicht!

Müssen wir auf dem Laufenden sein, wenn Klein George, der Prinz, angefangen hat zu zahnen? Oder die Herzogin Kate, seine Mama, in Australien ein zitronengelbes Kleid trägt, das Prinz William zur Anmerkung reizt, sie sei eine Banane. In mittelmäßigen Ehen soll es schon schlimmere Vergleiche gegeben haben. Freuen wir uns mit denen, wenn wir nichts besseres zu tun haben.

Irritierend kommen mir andere Dinge vor: Wenn dieser unsägliche Sozialarbeiter Silvio Berlusconi jahrelang die Justiz an der Nase herumführt, sodass sich jeder Liebhaber dieser Stiefelrepublik fremdschämt. Seine Haft muss er nicht antreten, angeblich wegen des hohen Alters, vielleicht dann gelegentlich etwas Sozialarbeit in einem Seniorenheim leisten, wo man ihn jetzt schon nicht will. Den Greisinnen und Greisen den Hintern putzen? Der doch nicht. Aber in den Medien herumgeistern, von denen auch noch viele ihm gehören, das tut dieser selbstverliebte Politschrat immer noch.

Auf seinen Fersen schlappert ein anderes Orginal daher, das sich über diese weltweite Popularität mit seiner Deppenfrisur zu freuen scheint. Kim Jong un, ein Politamateur, für den die hoffentlich bald eintretende Weltrevolution das richtige Abführmittel scheint. Den eigenen Onkel ließ er ermorden, und die Briten lehrt er das Fürchten, haben sie doch in einem Anfall von Humor, unter dem Titel: "Bad Hair Day" in London ein Porträt von diesem Loonie aufgehängt. Jetzt lacht die Sonne über Nordkorea, und über den fröhlichen Mäuseschreck die ganze Welt. Auch das ist eine Art, sich im Gespräch zu halten.

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