Samstag, 15. Februar 2014

Von Mumbai über Dubai nach Wien: Höhenflug

Vor Jahren habe ich es bereits einmal erlebt: ich bereite mich auf den Flug nach Istanbul und Ankara vor, und ein diskreter Freund, der mit der Türk Hava Yollari gut steht, hat mir ein "Upgrading" beschehrt. Die Überraschung war groß, man freute sich, und das Fliegen ward plötzlich wieder zum Vergnügen. Der Flug, den Cath und ich gerade hinter uns haben, ging mit den Emirates von Wien über Dubai nach Mumbai (und zurück). Den Weiterflug nach Bangalore bestritt eine andere Fluglinie, was keiner besonderen Erwähnung bedarf.

Einer jener Emirates-Engel, - das sind die Luftbegleiterinnen der angesehendsten Airline der Welt - ließ uns in Wien diskret wissen, dass wir upgegradet wurden. Gründe hierfür erfuhren wir nicht, aber wir ließen es uns gerne gefallen.


Natürlich kennen wir den Flugbetrieb aus dem FF: Economy Class, auch Touristenklasse genannt, ist schon lange nicht mehr, was es einmal war. Die Lufthansa verteilte kleine Zigarettenpäckchen und war auch mit Champagner noch spendabel. Bei der Firma Air France war Champagner geradezu eine Pflicht. Die Fluglinien teilten sich dann mit den Jahren auf in halbwegs wacker gebliebene und in eher miese, bei denen der Gang aufs Klo gerade noch kostenfrei ist, für das Gummitier aber bezahlt werden muss. In jedem Fall ist das Sitzen in der Economy meist ein einziges Gequetsche.
Die Emirates schweben hingegen seit Jahren an der Spitze, mit rotem Teppich beim Einchecken der First Class und der Platinklasse, mit blauem Teppich, bei Gold- Silber- und Business Class. Kaum sitzt man im bequemen Sessel mit der wohligen Fußfreiheit, kommt eine nette Begleiterin und bietet etwas zum Trinken an. Das kann natürlich auch Schampus sein. Dazu was zum Knabbern. Dazu Kopfhörer für's Fernsehen und Kissen und Decken für's Wohlfühlen. Bei der mehrstündigen Zwischenlandung in Dubai landet man dann in der Business Lounge, wo ebenfalls alles vorhanden ist. Und der Muezzin ruft gelegentlich zum Gebet.

Mumbais neuer Flughafen, am Tag vor unserer Abreise eröffnet.
In Mumbai, das bei meinem ersten Indienbesuch noch Bombay hieß, haben sich die Dinge auch sehr verändert. Die Fahrt vom Hotel zum gerade eröffneten neuen internationalen Flughafen dauerte fast 2 Stunden, weil unser Fahrer uns noch die Hängenden Gärten und einen Jaintempel zeigen wollte. Der Verkehr ging durch endlose Slums, hinter denen moderne Wohnhäuser zu sehen waren, in die die Bewohner der Elendsviertel allmählich umgesiedelt werden.

Die Hängenden Gärten von Mumbai


Wir fuhren zum Hotel Waterstones, das nur 5 Minuten vom Flughafen entfernt war, um am Morgen auf dem Weg zum neuen Flughafen nicht irgendwo im Verkehr stecken zu bleiben. Mumbai hat immerhin über 18 Millionen Einwohner. Das Hotel war eine Überraschung: der Stil schwer definierbar: traditionelle Materialien, wie Tropenholz, Marmor, Keramik, und eine auf kühl und kalt angelegte Dekoration, aus der man nicht ganz schlau wurde. Auf alle Fälle hochinteressant.

Hotel Waterstones, am neuen Flughafen, wartet auf Gäste.
Um Dubai herum, fast nur Wüste, durchsetzt mit kühnen Anlagen, die wie künstliche Oasen aussehen. Eindrucksvolles Straßennetz, und in Dubai, der Burj Khalifa, der höchste Wolkenkratzer der Welt, von dem ein Foto aus dem Flugzeug kaum zu machen ist.

In Wien angekommen, nach mehreren Stunden Flug, fühlt auch der quirligste Business-Gast die Müdigkeit in den Knochen. Dann bringt ein schön geheizter Mercedes der Emirates die Verwöhnten an den Stephansplatz, beziehungsweise an die Blutgasse. Viele Eindrücke werden noch verarbeitet werden müssen, bevor man sagen kann: Indien ist eine andere Welt, in die man eintauchen muss, damit man etwas davon versteht.

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