Sonntag, 8. Dezember 2013

Was hat die Ukraine mit Thailand zu tun?

Die Ukraine ist west-östlich orientiert, und Thailand ist bekannt für eine hervorragende Küche und oft auch als touristischer Unterschlupf für pädophile Lüstlinge. Die Frage, ob es sich hier um Demokratien handelt, lassen wir einmal unbeantwortet. Was die Weltöffentlichkeit jedoch zur Zeit beobachtet, ist der Aufruhr, der sich in beiden Ländern breit macht.

Die Ukraine im Blickfeld

In der Ukraine wird gerade vorgeführt, wer offensichtlich das Sagen hat: der Präsident des großen Nachbarlandes. Putin erlaubt sich, der Ukraine zu drohen, wenn sie sich dem Westen annähert. Statt dessen, soll das Land sich dem russischen Diktator unterwerfen. Unter diesem Druck hat der ukrainische Präsident die Assoziationsverhandlungen mit der EU abgebrochen, obwohl das Land in die EU möchte. Eine flagrante Einmischung in die Angelegenheiten eines anderen Landes. Vergangene Woche fand der krönende Abschluss der ukrainischen Präsidentschaft in der 57 Länder starken OSZE satt, die ihren Sitz in Wien hat. Dutzende Außenminister waren zugegen, fast alle haben inkognito oder ganz offen (Westerwelle) bei den Protestdemonstrationen für eine westliche und pro-europäische Orientierung des Landes mitgemacht. Kiew hat wahrscheinlich noch nie so viele ausländische Regierungsverteter auf einem Haufen gesehen.

Sie alle, zusammen mit denen, die in den letzten Tagen ähnliche Proteste in Thailand mitverfolgt haben, müssen eine einzige Botschaft empfangen haben: wie wenig Vertauen die Menschen noch in die Politiker ihrer Länder haben. Das gilt für Russland ebenso wie für die Vereinigten Staaten. Bei Menetekeln solcher Art gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder schließt man die Augen, weil man nichts sehen möchte, oder man beginnt zu kapieren, dass neue Leute, neue Regeln und eine neue Sprache in der Politik notwendig sind. Wie dringend diese Fragen in den einzelnen Ländern beantwortet werden müssen, ist unerheblich, denn es ist fast überall schon zu spät.

Er war unbestechlich
Wir müssen uns in den traditionellen Demokratien auf Überraschungen gefasst machen. Wer macht den Anfang? Ist Putin noch lange sicher? Obama? Das Vertrauen ist verspielt. Das ist die Botschaft, die man immer deutlicher zu hören bekommt. Putin spielt Fußball mit der Demokratie. Wer gewinnt? Obama will eine Gesundheitsreform und wird dafür gehasst. Cameron spielt mit dem EU-Austritt. Die Ukraine gerät in die Zwickmühle. Und allen auf dem Spielfeld geht allmählich die Puste aus. Die Medien berichten vorzugsweise über das Augenscheinliche: Überschwemmungen, Flugzeugabstürze, Gewalt und, gelegentlich, über Fußball. Ist es das, was der Mensch will? Er will den Oberen vertrauen können. Das kann er nicht mehr. Das ist aus und vorbei. Und Nelson Mandela ist auch nicht mehr.






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