Sonntag, 25. August 2013

Island - Auf Walfang mit den Augen

Wale sind recht große Tiere. Säugetiere, die größten, die es gibt. Wir sind im Norden Islands. Lebertran ein wichtiges Nebenprodukt des Walfangs, vorzugsweise am Frühstückstisch angeboten. Angeblich sehr gesund. Wir wollten diese Tiere lebend wiedersehen. Deshalb fuhren wir von Dalla und Agnars Haus in Richtung Akureyri, wo wir in einem Landhaushotel im Öxnadalur-Tal, dem Engimyri, übernachteten. Dort erfuhren wir, dass unsere Walbeobachtung im Eyjafjord wegen rauer See ins Wasser fiel. Wir fuhren dann durchs Öxnatal nach Akureyri (nur 30 km) und zeigten Sue und Richard die Stadt. Zwei riesige Kreuzschiffe lagen im Hafen. Die vielen Passagiere überschwemmten die relativ kleine Innenstadt. Dort aßen wir Dinkelpizzas von bester Qualität, aber unser Abendessen im Engimyri war absolute Klasse: die berühmte isländische Fleischsuppe, Lamm, bzw. Kabeljau mit Käse überbacken, und davor ein großzügiger Gin'nTonic als Aperitif. Dieses Hotel liegt an der nationalen Ringstraße No. 1, gegenüber einem exotischen Bergmassiv mit spitzen Zacken. Sehr isländisch: einfach ausgestattet, das Hotel, doch mit allem Komfort und extrem ruhig und angenehm. Ich zögere nicht, die Telefonnummer zu verraten: 00354-4627518 oder +354 6631601 (www.engimyri.is). Die Chefin und ihr Sohn haben einige Zeit in Ruhpolding/Bayern verbracht. Man versteht auch Bayrisch.

Im Öxnadalur

Eine Walbeobachtung gab es dann auf andere Weise. Wir gingen ins Walmuseum von Husavik, einer kleinen, belebten Hafenstadt mit vielen Möglichkeiten, auf dem Schiff Wale auszuspähen. Wir zogen das Museum vor, das interessante Hinweise auf allerhand Meerestier gab und einen geschichtlichen Überblick über die ganze Region bot. Hier wird auch die tausendjährige Aufzeichnung von Walstrandungen in Island gezeigt. Als man in Europa immer mehr gewundene Stoßzähne entdeckte, die alle aus Island gekommen sein mussten und als Mittel gegen Impotenz eingesetzt wurden, kam dann 1638 die Wahrheit heraus: der Zahn stammte nicht vom Einhorn, sondern vom Narwal, der bis zu 4,5 Meter lang wird und 1,3 Tonnen wiegen kann. Armes Einhorn, das seinen Mythos allmählich verlor und seinen Namen nur noch in Apotheken und Gasthäusern wiederfindet. Während der Blauwal selten in isländischen Fjorden auftaucht und bis zu 33 m lang werden und 190 Tonnen wiegen kann, misst der Killerwal (auch Schwertwal genannt) nur 9 m und wiegt 9 Tonnen. Wir haben also leider keine lebenden Wale gesehen. Dafür jede Menge Skelette.

Der Killerwal
Einhorn oder Fisch?
Nach so viel ichthyologischer Belehrung mussten wir einfach den Myvatn aufsuchen, den mystischen See leicht nordöstlich von der isländischen Mitte. Dort gibt es die Myvatn-Forelle, geräuchert schmeckt sie himmlisch-zart. Die Lagune verwöhnt die Badenden auch bei Temperaturen an der Nullgrenze. wer sich schwimmend den heißen Unterwasserquellen nähert, kann sich die Beine ganz schön versengen. Auch der größte Wasserfall, der Dettifoss, ist dort zu sehen. Und die vielen Krater, mit Wasser gefüllt. Sie blicken wie irdische Augen ins Weltall.

Nicht weit vom Myvatn
Irgendwie hatten wir mit dem Norden abgeschlossen und unser Weg sollte am kommenden Tag wieder nach Süden führen. Diesmal auf der No.1, die zuerst nach Westen führt. Pferde und Schafe begleiten uns.
                                                                                                        

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