Dienstag, 23. April 2013

Es ist eigentlich immer noch zum Kotzen

Die Anwälte haben sofort reagiert. Man hat mich aufgefordert, zeitnah meine unbewiesenen Beschuldigungen zurückzunehmen und zu bestätigen, dass meine Anspielungen jeder Grundlage entbehren. Hiermit nehme ich alles zurück, was mich selbst belasten könnte. Die Anspielungen erleiden große Entbehrungen. Sich in ein schwebendes Verfahren einmischen! Wo gibt's denn das? Aber, ich will mich jetzt outen, denn, man kann nie wissen, ob man nicht schon zum Abschuss freigegeben ist.
Ich oute mich!

Ich habe vor Jahren Steuerhinterziehung begangen: damals rauchte ich noch, was mir wohl nicht als mildernder Umstand angerechnet werden muss. Ich brachte die erlaubte Stange Zigaretten aus dem Ausland mit (muss ich mich an das Land erinnern?), hatte jedoch (unbeabsichtigt?) noch ein paar Schachteln in meinem Koffer mitgeführt. Es kam nie heraus. Doch jetzt, wo offensichtlich ein moralischer Ruck durch das Land geht, will auch ich nicht mehr einfach abtauchen. Meine Selbstanzeige wurde von einem meiner Anwälten rechtzeitig an die zuständige Stelle weitergeleitet. Die bearbeitet jetzt den Fall.
Bionüsse? Freilandeier?

Obwohl, zur Zeit werden viel gravierendere Akten wegen Nichtigkeit geschlossen. Hatten wir nicht einen Bundespräsidenten in Deutschland, der wegen unerheblichen Mauschelns ins Gerede kam, aber trotzdem seine monatlichen Bezüge dankbar entgegennimmt? Ist die Akte bald zu? Wie steht es mit dem zum Verzehr freigegebenen Pferdefleisch? Den glücklichen Freilandeiern? Ich möchte keine Namen nennen, die bereits beschmutzt sind. Jeder kennt sie, und ihre Anwälte sind wachsam. Ob sich ein FC Bayern Präsident outet oder ein anderer gerade geoutet wird, der Club der Gezeichneten wird immer größer. Ändert das irgend etwas? Das Ansehen ist beschädigt. Zurecht! Es ist eigentlich immer noch alles zum Kotzen.



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