Dienstag, 5. März 2013

Die Superreichen - frei von Scham?

Man weiß nicht, was man sagen soll, aber superreich scheint irgendwie alle zu faszinieren. Die US-Zeitschrift Forbes hat sich da spezialisiert. Angeblich gibt es 1426 Dollar-Milliardäre auf dieser Welt. Lasst mich raten: wenn diese nicht aus Gier ihr jeweils eigenes Süppchen kochen würden, könnten sie, vereint, die ganze Welt kaufen, den Papst stellen, alle Könige und Königinnen entthronen, und jeden Tag Kaviar essen. Man weiß jedoch, dass auch ein Milliardär neben Trüffeln, Kaviar und Gänseleber gerne auch Wiener Würstchen mit Kartoffelsalat isst, ein Vergnügen, das sonst Proletariern vorbehalten ist. Dazu dann ein Glas Wein, aus der Flasche, die 2000 € kostet. Wem das nicht schmeckt, der kann sich das Gasthaus kaufen und von seinen Sklaven zerstören lassen. Dann kann ihn der Staranwalt mit links raushauen indem er die Richter auf eine seiner Latifundien einlädt und die Strafe auf Bewährung fast verschämt entgegen genommen wird.


Dagegen kommt niemand an. Bei den ganz Altreichen kann man sich noch vorstellen, wie sie als Ritter geraubt haben, in der zweiten Generation Kaufleute, Kirchenleute und Landbesitzer wurden, und in der dritten Generation wurden sie adelig, vornehm oder intellektuell, denn sie durften das Geraubte verwalten. Wie ist das heute? Man versteckt sich. Selten sieht man in Zentraleuropa einen Rolls Royce, Maybach oder Phaeton. Dagegen wimmelt es an Porsche Cayennes, S-Klasse und Jaguar. Luxus des kleinen Mannes, der sich gerne als Bürger tarnt. Auch das ganz Kleine wird gerne gefahren. Es signalisiert automobile Leutseligkeit. Richtige Macht kommt schwarz daher. Allenfalls Metallic grau. Wir haben verstanden.

Dass dann bei Forbes der reichste Deutsche (vom Aldi-Clan, mit 20 Mrd. $) jetzt von Platz 10 auf Rang 18 degradiert wurde, ist nur ein Zeichen der Zeit. Chinesische Milliardäre gibt es angeblich über 400, die meisten in Hongkong. Dann folgen Amerikaner und Russen. Viel Geld haben, ist nicht die Frage, sondern, was man damit machen kann.


Was kann man damit machen? Bill Gates zeigt einen Weg. Aber, er steht fast allein. Die Schere zwischen Superreichen und Habenichtsen kann nicht weiter auseinander gehen. Die cleveren haben es sich genommen, von denen, die vielleicht unklug oder am Geld nicht interessiert sind. Das läuft auf Zusammenstöße hinaus, wie wir sie bis jetzt nicht kennen. Wie ein riesiger Tsunami wird das die Reichen überrollen. Habt Ihr keine Angst? Ihr glaubt, mit Zaster ist alles käuflich? Ich würde meine Liebe für eine Milliarde nicht opfern. Wozu braucht man Geld, wenn man nicht vor hat, Gutes damit zu tun? Wie tut man Gutes? Am besten, man hört nicht auf die karitativen Einflüsterer. Die bringen es nicht. Verschwenden zu viel, ganz wie manche Kommunen und andere Behörden, die schamlos Steuergelder verprassen. Es ist an der Zeit, radikal umzudenken.

Übrigens hat Forbes zum 4. Mal eine gewisse Angela Merkel zur mächtigsten Frau der Welt gewählt. Auch Michelle Obama gehört jetzt zu den Welt-Power-Frauen. Da fragt man sich, was Forbes so den ganzen langen Tag treibt.






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