Mittwoch, 24. Oktober 2012

Der Koran - ein Liebesbrief Gottes

an seine Gläubigen, sagt ein muslimischer Theologe, der den Begriff der Barmherzigkeit in den Vordergrund stellt. Endlich kommen auch muslimische Intellektuelle in die Gänge, die den gesunden Menschenverstand bevorzugen. Beleidigungen Allahs sind eine sehr persönliche Sache, nicht gerade ein Zeichen von Intelligenz. Die verständliche Empörung darüber, auch sehr persönlich, ebenfalls kein Zeichen von geistiger Munterkeit. Wir hatten so viele Emotionen zu ertragen, was diesen Komplex betrifft, dass man sich wünscht, es möge endlich Frieden einkehren. Salman Rushdies Verse, dieser grässliche Film aus den USA und die Erhitzung der Gemüter über das Beschneidungsurteil durch ein deutsches Gericht, sind nur die Spitzen eines Eisberges, die ein einziges Signal ausstrahlen: wir Muslime und unser Glauben, mit der Verehrung Mohameds, werden nicht anerkannt.


Lasst uns doch die Stellvertreterkriege beenden. Ein religiös neutraler Bundesbürger hat ganz sicher nichts gegen den Koran, den er normalerweise nicht kennt. Religiöse Sitten und Gebräuche  sind immer etwas seltsam, weil sie alt und oft sehr demonstrativ sind. Unverständnis muss da vorausgesetzt werden. Mir geht es genauso mit übereifrigen Katholiken oder orthodoxen Juden, deren Rituale mich etwas befremden. Das bedeutet nicht, dass ich der Religion nicht den Respekt entgegenbringe, den sie schon aus traditionellen Gründen verdient. Nur: haben Gott, Allah, Jehova, Shiva oder der Große Manitu nicht etwas gemeinsam? Sie entstammen der menschlichen Eingebung. Das tut auch der menschliche Humor. Wie schön, wenn man, statt etwas zu verlachen, oder sich über etwas lustig zu machen, herzlich über die menschlichen Zulänglichkeiten lachen kann. Ich meine damit nicht das doofe, einfältige Lachen eines ungescheiten Menschen, sondern das tiefe Verstehen der Ungereimtheiten, zu denen auch religiöse Exzesse gehören. Niemand hat uns Menschen offensichtlich gesagt, dass die Götter sich den Bauch halten, weil sie ja das Lachen selbst erfunden haben. Und wo steht geschrieben, dass Liebesbriefe bitterernst sein müssen?

Glauben und glauben lassen!


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