Mittwoch, 18. Juli 2012

Der Totenkopf - ein Symbol?

Eigentlich wollte ich den Tag fröhlich beginnen. Ich saß endlich mal wieder auf meiner Terrasse, denn die Sonne ließ sich blicken. Da sehe ich den Totenkopf. Hierzu muss ich etwas ausholen: Mein Vater, der Lehrer war, hatte verschiedene Steckenpferde. Heute sagt man dazu Hobbys. Ich erinnere mich lebhaft an seine Kakteen, die er liebte, während Mama eher etwas lieblos daran herumzupfte, wenn sie das Kakteenregal säuberte. Er hatte auch eine komplette Sammlung von Schmetterlingen. Diese waren meine Lieblinge. Ich konnte sie in den verglasten Schaukästen stundenlang bewundern. Sein größter Fisch war der Totenkopf, der in Europa selten zu sehen ist. Seine Spannweite kann bis zu 30 Zentimeter betragen. Wie Vater an diesen seltenen Vogel geraten ist, habe ich nie erfahren.


Der Sommerflieder, auch Schmetterlingsstrauch, steht vor der Terrasse und lockt allerhand Insekten an, vor allem Schmetterlinge. Mein Töchterlein muss meine Faszination geerbt haben: sie nannte im zarten Kindesalter den Schmetterling "Metterlein". Obwohl es etwa 3000 Arten dieser Flatterer in Mitteleuropa geben soll, sieht man nur gelegentlich noch die ganz schönen: Pfauenauge, Zitronenfalter, Edelfalter und Bläulinge.        


Der väterliche Totenkopf muss ein Opfer des Krieges geworden sein, denn er ist nie mehr aufgetaucht. Bis auf heute Morgen am Frühstückstisch, bzw. am Sommerflieder. Ich musste ihn fotografieren, damit ich ihn eventuellen Kennern zeigen kann. Ist es ein  Totenkopfmetterlein oder nicht? Ein Symbol für die Vergänglichkeit ist er allemal. Andere Probleme habe ich zur Zeit nicht.



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