Montag, 25. Juni 2012

Die Ulrich-Zasius-Bande: jetzt wird gegessen

Wenn betagte Freunde zusammenkommen, muss gegessen werden. Die zehn, die in Himmelreich anwesend waren, haben sich gemeinsam an den fein gedeckten Tisch gesetzt und am ersten Abend es sich gut sein lassen. Spinatknödel hier, Salat mit Putenstreifen da. Das Trinken zog sich zäh dahin. Der eine wollte ein Wasser, der andere ein Radler. Nur die ganz Harten wagten den Sprung zum Viertele oder Achtele. Friedlich plätscherte die Unterhaltung, bis die ersten zum Aufbruch bliesen: Angela und Heinrich West. Sie wollten noch bei Büchsenlicht den schwierigen Aufstieg durch das Höllental wagen, während die anderen im Hotel übernachteten. Allmählich legte sich das Gespräch, denn wichtige Dinge standen noch auf dem Programm: Das EMSpiel Deutschland gegen Griechenland. Es ging um den Eintritt ins Halbfinale. Die erprobten Kämpen Waltraud, Pit, Klaus und Wolfgang hielten sich bereit, im Zimmer 104 mit (noch) einem Bier den Deutschen beizustehen, die schließlich gewannen. Wo allerdings Marianne abgeblieben war, ließ sich nicht mehr rekonstruieren, während Cath wegen chronischer Müdigkeit früh die Fliege machte.




Auch das Frühstück gelang ganz gut. Danach ging es auf Wanderung. Weit schweifte der Blick über Berge und Auen. Der Schwarzwald ist nicht nur immer wieder schön: er ist schön.   Und er erhebt den Betrachter, der sich als Teil der Natur fühlt. Sogar ein Eisvogel soll gesehen worden sein. Dann stellte er sich wieder ein, der Hunger. Die von Angela und Heinrich versprochene Gaststube wurde gefunden. In den Mündern lief das Wasser zusammen, doch das schmucke Haus war schon vor drei Jahren für immer geschlossen worden. Nur der allseitigen Fitness der betagten Gruppe war es zu verdanken, dass - nach einem Marsch durch ein Maisfeld - alle wieder auf den richtigen Pfad fanden. Und schon saßen alle wieder glücklich und zufrieden am Tisch eines nicht allzu fernen anderen Gasthauses. Das Schöne am Schwarzwald ist ja gerade, dass mühsames Wandern immer irgendwie belohnt wird.




Am Abend kamen dann zum äußerst geselligen Essen auch Lucile und Rüdiger dazu, und wir ließen unsere Gedanken und Erinnerungen umherschweifen. Dabei wurde all derer gedacht, die diesmal nicht kommen konnten: Bing und May aus den USA, die im letzten Augenblick absagen mussten. Hermann und Christl, Winfried und Marianne, Günter und Marianne, Kirsti aus Finnland, Tomo, Christian und Christel aus Bremerhaven, Rolf aus Finnland und Dr. Ezawa aus Berlin. Eivind Solem hat noch rechtzeitig Zwillinge bekommen. Als deren Großvater er nun auch nicht einfach nach Himmelreich kommen konnte. Bestürzt hat uns, dass Wim van Reijn nicht kam. Er war kurz vor unserem Treffen verstorben. Unsere Gedanken waren schwer, denn wir mussten an einige liebe Freunde denken, die davon gegangen sind. Im kommenden Jahr wollen wir es dennoch wieder wagen, denn unsere fünfzigjährige Freundschaft, die in einem Studentenheim in Freiburg begann, soll behutsam weitergeführt werden. Das wollen alle.

1 Kommentar:

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